Blog

Seite drucken

Fünf vor zwölf, seit vielen Jahren

Andreas Eicher

Im Gasometer in Oberhausen ist aktuell eine Ausstellung zu sehen mit dem Namen: „Das zerbrechliche Paradies.“ Thema ist die Schönheit unserer Erde, aber auch die Verletzlichkeit selbiger. Dass die Ausstellung bis Ende November 2023 verlängert wurde, deutet zumindest auf das große Interesse am Thema hin. Ein Rundgang zeigt denn auch die Misere, in die wir Menschen uns selbst hineinmanövriert haben. Dort heißt auf einer Informationstafel zu „Hochsee-Bohrplattformen“: „Der Anblick lässt ambivalente Gefühle in uns aufkommen.“ Gemeint sind einerseits die Ingenieurskunst und anderseits die mögliche Gefahren, „die von den schwimmenden Inseln ausgeht“. Dementsprechend fordern laut Ausstellungsmacher „Umweltschützer seit Langem ein Ende der Förderung fossiler Brennstoffe aus dem Meer (…)“.


Energiekrise und Klimawandel: Soll hinterher keiner sagen, er hätte es nicht gewusst

Andreas Eicher


Die Unwort-Aktion schreibt auf ihren Seiten: „Sprachliche Ausdrücke werden dadurch zu Unwörtern, dass sie von Sprecher:innen entweder gedankenlos oder mit kritikwürdigen Intentionen vor allem im öffentlichen Kontext verwendet werden (…). Die Reflexion und Kritik des Gebrauchs von Unwörtern zielt dabei auf die Sensibilisierung für diskriminierende, stigmatisierende, euphemisierende, irreführende oder menschenunwürdige Sprachgebräuche und auf die Verantwortlichkeit der Sprecher:innen im Hinblick auf sprachliches Handeln.“ Ein solch gedankenloses und mit einer kritikwürdigen Intention belegter Begriff ist das Unwort des Jahres 2022: „Klimaterroristen“.


„De Zoch kütt“ – nicht

Andreas Eicher

„Fahrgastrekord zu Weihnachten“, titelte der Bahn-Konzern direkt nach den Feiertagen und fügt seiner Meldung hinzu: „Rekordzahl von 3,2 Millionen Reisenden im Fernverkehr“, „Spitzenwert von 2019 deutlich übertroffen“. Nun liegt es in der Natur der Sache, dass Unternehmen ihre vermeintlichen Erfolge schnell nach Außen geben. Ganz nach dem Motto: Tue Gutes und rede darüber. Was den Fall der Deutschen Bahn betrifft, so sind diese Zahlen indes nur die halbe Wahrheit. Denn die postulierten Rekordzahlen an Fahrgästen rund um Weihnachten 2022 verdecken bestenfalls mehr schlecht als recht die Versäumnisse der Bahn der letzten Jahrzehnte.


Von allem zu viel und doch zu wenig

Andreas Eicher

Mitte Oktober startet die Intergeo 2022 in Essen. Die Fachmesse ist ein wichtiger Gradmesser für die Bereiche Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement. Wenn auch im Vergleich zu den „großen“ Digitalisierungsthemen noch immer eine Nische, erfüllt die Geo-IT-Welt doch eine wichtige Funktion in allen Branchen. Von daher dürfte es kaum verwundern, dass die dreitägige Intergeo (18. bis 20. Oktober 2022, Messe Essen) für die Wissenschaft und Wirtschaft ein Stelldichein bedeutet. Im Rahmen dieses branchenweiten „Rendezvous“ können Forschungsergebnisse sowie Soft- und Hardware präsentiert werden, zeigen sich Hochschulen und Unternehmen von ihrer besten Seite.


Bauen, Wohnen und Sanieren

Andreas Eicher
Jüngst las ich auf einem Werbeschild in der Stuttgarter Innenstadt: „Wir bauen Stadt“. Der Slogan – wohl gut gemeint, aber schlecht gemacht – steht symbolisch für eine Branche, deren Ziele nicht immer klar formuliert scheinen. So bewegt sich der Bausektor schwerfällig zwischen Gigantismus und Ressourcenverschwendung sowie schleppenden Prozessen und mangelnder digitaler Zukunftstauglichkeit dahin. Das zeigt sich im eingangs zitierten Satzkonstrukt, der unbeholfen, konstruiert und nicht auf die jeweilige Aufgabe ausgerichtet wirkt. Denn der unvollständige Satz erweckt zumindest den Anschein von Gleichmacherei im Baubereich, eben „Wir bauen Stadt“. Eine Aufgabe, die eigentlich unterschiedlich sein sollte, auf die jeweilige Stadt oder Kommune ausgerichtet. Und doch gibt es auch Schnittmengen in den Herausforderungen. Und die heißen: zu wenig bezahlbarer Wohnraum bei gleichzeitig mangelnder Nachhaltigkeit im Bausektor.

Vom bösen und guten Technologieeinsatz

Andreas Eicher

Mitte Juni wurde es Gewissheit. Wikileaks-Gründer Julian Assange wird nach einem jahrelangen Tauziehen an die USA ausgeliefert. Damit bewahrheitet sich Ex-Präsident Barack Obamas Spruch in seiner negativsten Deutungsmöglichkeit: „Yes we can.“ Dass die USA es können, das zeigt die Causa J. Assange nur zu deutlich. Denn der lange Arm der US-Administration packt vermeintliche Geheimnisverräter überall auf der Welt – auch nach Jahren. Besonders leicht fällt das in traditionell „befreundeten“ Ländern, wie es die „special relationship“ mit Großbritannien zeigt.


Verstehen, was zukünftig geschehen wird

Andreas Eicher

Ein afrikanisches Sprichwort lautet: „Nicht ohne Grund kommt Wasser in Bewegung.“ Ihre Erfahrungen mit der Bewegung des Wassers konnten jüngst die Menschen Südafrikas leidvoll sammeln. Denn in der Region Durban in KwaZulu-Natal kam es im April zu heftigen Regenfällen und Überschwemmungen, Das Resultat: Über 450 Menschen verloren ihr Leben. Die Behörden sprechen von über 40.000 betroffenen Menschen, die mit den Folgen des Unwetters zu kämpfen haben, wobei die Dunkelziffer weitaus höher liegen dürfte. Sihle Zikalala, Premierminister der Provinz KwaZulu-Natal, schätzt die Schäden auf mehrere Milliarden Rand. Und der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa bezeichnete die Katastrophe als „eine Katastrophe enormen Ausmaßes“ und fügte hinzu, sie sei „offensichtlich Teil des Klimawandels“.


Ein Rückblick auf zehn Jahre Wichmann Innovations Award

Annika-N. Fritzsch
Der Wichmann Innovations Award hat sich innerhalb der zehn Jahre seit der ersten Auslobung zu einem begehrten Preis in der Geo-Branche entwickelt. Der Award wird stets anhand der Kriterien „Innovationsgrad“, „Nutzerfreundlichkeit“ und „Praxisnähe“ bewertet, wobei wir zunächst mit einem reinen Publikumspreis gestartet sind und inzwischen auch die wertvolle Einschätzung der Jury mit einbeziehen. Heute wollen wir daher einen Rückblick auf die vergangenen Jahre werfen.

Energiesektor: Vom Lippenbekenntnis zum Veränderungsprozess

Andreas Eicher
Kennen Sie die Norm ISO 50001? Energieexperten dürfte sie geläufig sein, handelt es sich doch um eine internationale Norm rund um das Energiemanagementsystem. Der TÜV Rheinland schreibt hierzu: „Mit einem Energiemanagementsystem nach der internationalen Norm ISO 50001 können Unternehmen ihre Energiebilanz verbessern, den CO2 Ausstoß verringern und durch den effizienteren Einsatz von Energie ihre Kosten senken.“

Ressourcenschonend und nachhaltig: das Bauen im Bestand

Andreas Eicher
„Wir haben uns Gewaltiges vorgenommen. Wir wollen 400.000 Wohnungen bauen, jedes Jahr. Und wenn wir gleichzeitig die Klimaziele erreichen wollen, müssen wir das klimagerecht machen.“ Eine Aussage von Klara Geywitz. Klara wer? Das fragen sich jetzt sicher einige Leser. Zur Orientierung: K. Geywitz ist doppelt neu – sprich neue SPD-Spitzenpolitikerin im Kabinett von Bundeskanzler Olaf Scholz. Gleichzeitig leitet sie das neue Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen. Damit bekommt das Thema Bauen und Wohnen endlich wieder den Stellenwert, den es als eigenes Ministerium braucht.