Jüngst las ich auf einem Werbeschild in der Stuttgarter Innenstadt: „Wir bauen Stadt“. Der Slogan – wohl gut gemeint, aber schlecht gemacht – steht symbolisch für eine Branche, deren Ziele nicht immer klar formuliert scheinen. So bewegt sich der Bausektor schwerfällig zwischen Gigantismus und Ressourcenverschwendung sowie schleppenden Prozessen und mangelnder digitaler Zukunftstauglichkeit dahin. Das zeigt sich im eingangs zitierten Satzkonstrukt, der unbeholfen, konstruiert und nicht auf die jeweilige Aufgabe ausgerichtet wirkt. Denn der unvollständige Satz erweckt zumindest den Anschein von Gleichmacherei im Baubereich, eben „Wir bauen Stadt“. Eine Aufgabe, die eigentlich unterschiedlich sein sollte, auf die jeweilige Stadt oder Kommune ausgerichtet. Und doch gibt es auch Schnittmengen in den Herausforderungen. Und die heißen: zu wenig bezahlbarer Wohnraum bei gleichzeitig mangelnder Nachhaltigkeit im Bausektor.