Artikelarchiv

Seite drucken

Ausgleichung der Richtungs­beobach­tun­gen unter Verwendung des äquiva­len­ten Satzes von Schreiberschen Winkeln

Roman Kadaj

In diesem Beitrag wird nachgewiesen, dass Richtungsbeobachtungen mit einer Orientierungsunbekannten von jeder Station bei einer Netzausgleichung mit der Verwendung der Methode der kleinsten Quadrate der sogenannten Schreiberschen Winkel äquivalent werden, unter der Voraussetzung, dass eine spezielle Methode zur Gewichtung dieser Winkel verwendet wird. Schreibersche Winkel werden a posteriori als Richtungsunterschiede berechnet. Wenn wie üblich angenommen wird, dass die Richtungsbeobachtungen nicht korreliert sind, wird der Satz der verwendeten Schreiberschen Winkel durch eine diagonale Gewichtsmatrix charakterisiert. Jedes andere Winkelsystem, das auf Richtungsbeobachtungen basiert, hat diese Eigenschaft nicht. Das vorgeschlagene Verfahren hat mehrere praktische Vorteile. Erstens reduziert es die Größe des Normalgleichungssystems, indem die Orientierungsunbekannten von Richtungsbeobachtungen eliminiert werden. Zweitens vereinfacht die diagonale Gewichtsmatrix die Computerimplementierung der Aufgabe. Drittens ist keine separate Prozedur erforderlich, um Richtungsbeobachtungen zu verarbeiten. Es kann somit eine Standardprozedur von Winkelbeobachtungen angewendet werden. Eine interessante theoretische Frage könnte selbst ein Äquivalenzsatz von Richtungsbeobachtungen und Pseudo-Beobachtungen in der Form von Scheiberschen Winkeln werden. Der Nachteil des vorgeschlagenen Verfahrens besteht darin, dass sich die Anzahl dieser Pseudobeobachtungen (m = r (r − 1) / 2) im Vergleich zur Anzahl der Richtungsbeobachtungen (r ) erhöht. Dies ändert jedoch nichts an der Größe des Normalgleichungssystems und hat bei heutigen Computerprozessoren geringe praktische Bedeutung.

PDF herunterladenDownload PDF
Hier finden Sie mehr Informationen zum avn-Abonnement.