Öffentliche Geodaten

Schneller und effizienter zur digitalen Verwaltung

Mitteldeutsche CIOs plädieren für die zentrale Entwicklung und den Betrieb bundesweit einheitlicher Verwaltungsdienstleistungen.

Die Verantwortlichen für die IT-Strategie auf Landesebene von Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben eine zentrale Entwicklung und den Betrieb von bundesweit einheitlichen Verwaltungsleistungen angemahnt. Anlässlich des IT- und Organisationsforum (Itof) des Freistaates Sachsen erklärten die Chief Information Officers (CIO), aktuell werde immer noch zu viel Zeit und Geld in Insellösungen für bundesweit einheitlich geltende Verwaltungsleistungen gesteckt. Der Fokus solle daher in Zukunft auf einer zentralen Entwicklung und einem zentralen Betrieb liegen, insbesondere für besonders nachgefragte Leistungen wie Elterngeld, Meldewesen oder Kfz-Zulassung, forderten sie. In einigen Bereichen, etwa der Steuer mit den einheitlichen Steuerverfahren im KONSENS-Verbund oder mit der Bereitstellung des digitalen Bafög-Verfahrens für alle Auszubildenden und Studierenden, gäbe es bereits funktionierende Vorbilder.

Schneller und effizienter zur digitalen Verwaltung

Diese Forderung wurde auf einer Podiumsdiskussion auf dem Itof in Dresden, vom CIO des Freistaates Sachsen, Prof. Thomas Popp, seinem Amtskollegen Bernd Schlömer aus Sachsen-Anhalt und dem Abteilungsleiter Andreas Hoffmeier aus Thüringen, der den thüringischen CIO vertrat, bekräftigt.

Der digitale Flickenteppich in Deutschland sei nicht mehr zeitgemäß. Er sorge für Frust bei Bürgern sowie Unternehmen, so Bernd Schlömer, Sachsen-Anhalts CIO und Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitales. Um endlich zu einer modernen und digitalen Verwaltung in Deutschland zu kommen, brauche es den gemeinsamen Willen von Bund, Ländern und Kommunen zu mehr IT-Standards und zentralen Verfahren. Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt wollten dazu einen kraftvollen Impuls geben. Mit gleichem Engagement müsse man über eine mutige Entbürokratisierung der Verwaltungsabläufe nachdenken und diese konsequent umsetzen.

Die digitale Ausstattung in der deutschen Verwaltung gleiche einem Mosaik, betonte der sächsische Staatssekretär und CIO Thomas Popp. Verschiedene IT-Systeme und Anwendungen, mit denen bundeseinheitliche Gesetze umgesetzt würden, existierten nebeneinander her und seien selten kompatibel. Abläufe seien nur teilweise digitalisiert. Der Bund müsse Gesetze erlassen, die IT-kompatibel seien und gleichzeitig ein IT-Verfahren verbindlich vorgeben. Das wäre ein Booster für die Digitalisierung der Verwaltung.

Künstliche Intelligenz in der Verwaltungspraxis

Das Itof ist die wichtigste verwaltungsinterne Veranstaltung des Freistaates Sachsen zur Verwaltungsdigitalisierung. An dem diesjährigen 11. Itof unter dem Motto „Gemeinsam Digitalisierung gestalten“ nahmen rund 500 Experten der sächsischen Staats- und Kommunalverwaltung teil. Auf der zweitägigen Veranstaltung wurden in über 80 Workshops und Fachvorträgen unter anderem Themen wie die elektronische Bußgeldakte, die Anwendung der künstlichen Intelligenz in der Verwaltungspraxis, die Cybersicherheit und europarechtliche Anforderungen bei der Verwaltungsdigitalisierung diskutiert. Die Veranstaltung findet alle zwei Jahre statt und wird gemeinsam von der Sächsischen Staatskanzlei, der Sächsischen Anstalt für kommunale Datenverarbeitung (SAKD) und dem landeseigenen IT-Dienstleister Staatsbetrieb Sächsische Informatik Dienste (SID) organisiert.

Weitere Informationen unter www.mid.sachsen-anhalt.de

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