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gis.Business Ausgabe 2/2023

Der Krieg kennt nur Verlierer …

… außer der Rüstungsindustrie. Oder wie es die FAZ bereits 2009 feststellt: „Das Geschäft mit dem Krieg kennt keine Krise.“ Jüngstes Beispiel: Der Kurs des deutschen Konzerns Rheinmetall startete im März 2023 mit einem satten Gewinn in den Deutschen Aktienindex (Dax). Der Grund liegt im Ukraine-Krieg begründet, der dem Rüstungs- und Technologiekonzern Rekordumsätze beschert. Wer nun denkt, das sei eine Ausnahme, der irrt. Weltweit verzeichnen Rüstungsunternehmen glänzende Umsätze, allen voran US-Konzerne. Weniger strahlend sind indes die Folgen von Rüstungsgütern, den damit geführten Kriegen und den Hinterlassenschaften. Letztere finden sich beispielsweise millionenfach in den Ozeanen. Die Rede ist von Kriegsgerät, Munition, Bomben und chemischen Kampfstoffen, die Militärs einfach in den Tiefen der Weltmeere versenkten und dies teils noch immer tun. Tickende Zeitbomben, die vor sich hinrosten. In Summe sind die von militärischer Hand verursachten Herausforderungen zum Schutz der Weltmeere gewaltig.

Ein Zahnrad zur Rettung mariner Ökosysteme bietet die Geo-IT-Welt, wie unser Titelbeitrag „Tödliches Erbe“ in der Rubrik des Wassermanagements zeigt. Und auch unser Titelinterview folgt den Spuren militärischer Altlasten. Mareike Kampmeier vom Geomar Helmholtz Centre for Ocean Research in Kiel gewährt Einblicke in ihre tägliche Arbeit. Eine wichtige Tätigkeit, maßgeblich geprägt vom Monitoring des Kriegserbes. Den Abschluss unserer Titelrubrik liegt ebenfalls in von Menschen gemachten Herausforderungen im Umgang mit dem Wasser. Genauer: Wer Wasser nutzt, erzeugt auch Abwasser – von der Industrie über die Landwirtschaft bis zu Privathaushalten. Die damit einhergehenden Aufgaben sind immens, wie unser Beitrag zum Abwassermanagement verdeutlicht.

Bleiben wir noch einen Moment bei der gerade erwähnten Landwirtschaft. Die muss sich neben dem Verbrauch enormer Wasserressourcen mit weiteren Fallstricken auseinandersetzen, wie unsere Rubrik „Datenmanagement“ offenlegt. Neben einem nachhaltigen Anbau mit ständig steigenden Erträgen erwarten Verbraucher und Lebensmittelkonzerne weniger Wirtschaftsdünger und Pestizideinsätze und am Ende günstige Preise. Eine Herkulesaufgabe für den modernen Bauer. Unterstützen können digitale Werkzeuge – wenn, ja, wenn …

… die Digitalisierung sinnstiftend eingesetzt wird. Apropos. Der Bergbau verspricht sich ebenfalls Mehrwerte von digitalen Lösungen. In unserem konkreten Fall geht es in der Technologie-Rubrik um die Digitalisierung im Altbergbau und dem dazugehörigen Monitoring. Um den genauen Überblick

geht es in einem weiteren Beitrag, wie die Positionierung mithilfe globaler Navigationssatellitensysteme (GNSS) zeigt. Das Verfahren zeichnet sich durch seine Genauigkeit und Wirtschaftlichkeit aus, wovon auch die Baubranche profitiert.

Das große Ganze im Blick behalten, verspricht unser Special zu aktuellen Geomonitoring-Anwendungen in Deutschland. Der Tenor: Die Umwelt und Gesellschaft befindet sich in vielerlei Hinsicht in Transformation und Veränderung. Gesamträumliche Beobachtungssysteme und Tools helfen beim Überblick.

Apropos Überblick. Der Wichmann Innovations Award hat sich seit über zehn Jahren zu einem begehrten Preis in der Geo-IT-Branche entwickelt. In diesem Jahr wird er auf der Intergeo in Berlin verliehen. Bewerbungen können ab sofort in den Kategorien „Hardware“ und „Software“ beim Wichmann Verlag eingereicht werden. Unter www.gispoint.de/wia finden Sie das Anmeldeformular sowie detaillierte Informationen dazu.

Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß mit der neuen Ausgabe der gis.Business.

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