Die EU-Wasserrahmenrichtlinie fordert die Ausweisung von erheblich veränderten Wasserkörpern. Dies ist eine sehr komplexe Aufgabe, bei der eine Vielzahl von Indikatoren zu beachten sind. Hier wird ein Screeningverfahren vorgestellt, das die Komplexität der Aufgabe reduziert und mittels einfach verfügbarer Daten Aussagen über den Grad der Veränderung von Gewässerabschnitten erlaubt. Zur Anwendung kommen Informationen zur Gewässergeometrie, Querbauwerke und Landnutzung an den Ufern, sowie ein auf Fuzzy Logic beruhendes Klassifikationsverfahren. Entwickelt und kalibriert wurde die Methodik am Beispiel der Ruhr, wo als Referenzinformation eine differenzierte Gewässerstrukturgütekartierung vorliegt. Getest wurde anschließend am Beispiel der sächsischen Mulde. Die Testergebnisse zeigen, dass das Screeningverfahren sehr gute und praktisch verwertbare Ergebnisse liefert.

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1. Einführung
Screening-Verfahren dienen dazu, aus einer unübersichtlichen Menge von Objekten solche herauszufiltern, die bestimmten Kriterien entsprechen und einer intensiven Untersuchung unterworfen werden sollen. Hier wird ein Screening-Verfahren für den Umsetzungsprozess der EGWasserrahmenrichtlinie vorgestellt. Es zielt dabei speziell auf die Frage nach der Ausweisung „erheblich veränderter Wasserkörper“ ab. Besondere Herausforderungen ergeben sich hier aus der gesetzten Vorgabe, auf bereits bestehende heterogene Datenbestände zurückzugreifen. Dies waren teilweise Daten mit ursprünglichem Gewässerbezug, aber auch Daten die zu völlig anderen Zwecken erhoben wurden. Für die automatisierte Identifizierung wurde ein Verfahren entwickelt, bei dem verschiedene Technologien zum Einsatz kommen, u.a. ein Bewertungsalgorithmus auf der Basis von Fuzzy-Zugehörigkeit. Die Arbeiten wurden im Rahmen des BMBF Forschungsprojektes MAKEF durchgeführt