Das Internationale Höhenreferenzsystem (IHRS) wurde 2015 von der Internationalen Assoziation der Geodäsie (IAG) als Standard für die weltweit konsistente Bestimmung physikalischer Höhen eingeführt. Die primären vertikalen Koordinaten sind Schwerepotenzialdifferenzen in Bezug auf einen konventionellen W 0-Wert, der das Potenzial des Geoids festlegt. Die Realisierung des IHRS ist der Internationale Höhenreferenzrahmen (IHRF), der einem globalen Netz von Referenzstationen mit genauen, im IHRS definierten Referenzkoordinaten entspricht. Die räumliche Lage der Stationen, an denen die geopotenziellen Knoten berechnet werden, ist durch ihre jeweiligen geozentrischen kartesischen Koordinaten im Internationalen Terrestrischen Referenzrahmen (ITRF) definiert. Die Realisierung des IHRS basiert somit auf der Kombination einer geometrischen Komponente, die durch die Positionen der Stationen im ITRF gegeben ist, und einer physikalischen Komponente, die durch die Bestimmung der Potenzialdifferenzen in Bezug auf W 0 an diesen Positionen gegeben ist. Durch eine starke internationale Zusammenarbeit im Rahmen der IAG war es in den letzten Jahren möglich, die wissenschaftlichen Grundlagen des IHRS zu schaffen, eine erste Lösung des IHRF zu berechnen und die wichtigsten Anforderungen für die langfristige Nachhaltigkeit des IHRF zu identifizieren. Dieser Beitrag fasst die Hauptmerkmale des IHRS und die Erfolge bei seiner Realisierung zusammen.