Für die denkmalpflegerische Praxis ist die Assistenz der Geodäsie unverzichtbar. In der Antike wurde zwischen Geodäsie und Geometrie unterschieden: zwischen dem Messen des sinnlich Wahrnehmbaren und dem des Nichtwahrnehmbaren, was sich – aktualisierend – uminterpretieren lässt als Unterschied zwischen den nicht wahrnehmbaren geodätischen Mitteln (Polygonzüge, Gradnetz) und der geometrisch idealisierten Realität einerseits, der akkuraten Wiedergabe derselben andererseits. Idealisierung ist für die denkmalpflegerische Praxis verhängnisvoll. Die Quintessenz lautet: So genau wie möglich (aus der Sicht der Geodäsie), so detailliert wie nötig (aus der Sicht der Denkmalpflege).