Öffentliche Geodaten

München und die zentrale Datendrehscheibe

„Ökosystem“ statt Insellösungen: Münchens Weg in Richtung klimaneutraler Smart City

Münchens digitaler Weg. Bild: stock.adobe.com (zobaair)

Nach unserem Überblick zu den digitalen Bemühungen der Freien und Hansestadt Hamburg, vor einigen Tagen an gleicher Stelle, wenden wir uns heute der bayerischen Landeshauptstadt München zu. Dort konzentrieren sich die Verantwortlichen unter anderem auf ein „Ökosystem“ statt Insellösungen einzusetzen und darauf, den großen Meilenstein der klimaneutralen Smart City München zu erreichen.

Von daher spielt auch in München die urbane Datenplattform eine zentrale Rolle. Die Verantwortlichen Münchens verstehen sie als zentrale Datendrehscheibe des digitalen Zwillings. Denn mit dieser Plattform lassen sich ehemalige Insellösungen zu einem gemeinsamen „Ökosystem“ der Stadt vernetzen. Markus Mohl, Leiter des Kompetenzzentrums Digitaler Zwilling München im Kommunalreferat – GeodatenService der Landeshauptstadt München, spricht in diesem Kontext von digitalen Prozessen und Innovationsräumen. Das Projekt des digitalen Zwillings läuft bereits seit Anfang 2019. Inhaltlich geht es bei digitalen Prozessen in Verwaltungen auch darum, Veränderungen im Vorfeld besser zu visualisieren und die Menschen der Stadt in die jeweilige Entscheidungsfindung einzubinden. Hier bildet München keine Ausnahme. Ganz im Gegenteil: Die Stadt ist einer der Vorreiter hierzulande und setzt konsequent auf digitale Prozesse.

Von der Signalwirkung

So versuchen die Stadtoberen Münchens mithilfe des digitalen Zwillings die drängenden Herausforderungen des Klimaschutzes, der Mobilität und der Stadtentwicklung besser zu bewältigen. Mit Blick auf das Projekt des digitalen Zwillings schrieb M. Mohl bereits 2020 vorausschauend auf den angestrebten Meilenstein im Jahr 2024: „Dann soll das Projekt seine volle Wirkung für München entfalten und der Stadtgesellschaft als zentraler Baustein hin zur klimaneutralen Smart City dienen.“ Im Rahmen der Münchner GI-Runde Ende März hob M. Mohl die bundesweite Vorreiterrolle der Landeshauptstadt München in puncto Digital Twin hervor. Für M. Mohl ermögliche die virtuelle Repräsentation der realen Stadt, Planungsszenarien und ihre Auswirkungen zu veranschaulichen sowie zu simulieren. „Der digitale Zwilling wird so zur digitalen Infrastruktur der klimaneutralen Stadt“, so M. Mohl. Wichtig erscheint vor allem das Szenario-Potenzial mit Analysen, Modellen und Simulationen, das mithilfe des digitalen Zwillings realisiert wird. M. Mohl spricht in diesem Zusammenhang von einer Signalwirkung auf europäischer Ebene.

Zum Hintergrund des CUT-Projekts

München ist Teil des Projekts Connected Urban Twins (CUT). Im Mittelpunkt des CUT-Projekts steht die gemeinsame Weiterentwicklung digitaler Zwillinge und urbaner Datenplattformen in den drei Partnerstädten Hamburg, Leipzig und München. Die Verantwortlichen streben neben dem aktiven Wissenstransfer zu digitalen Zwillingen innerhalb des Projekts die Replikation in weiteren Städten und Kommunen an.


Einen ausführlichen Beitrag zu den digitalen Bestrebungen Münchens finden Sie in der kommenden Ausgabe 3/2022 der gis.Business.


 



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