Wissenschaft & Forschung

„OpenGeoEdu“ – eine Online-Lernplattform für den Umgang mit offenen Geodaten

Die große Vielzahl an offen verfügbaren (Geo-)Daten wird bisher in Lehre und Forschung nur wenig genutzt. Viele Studiengänge mit teilweise hohen Studierendenzahlen – wie zum Beispiel Geographie, Raum-, Stadt- oder Umweltplanung, Land- und Forst- oder Umweltwissenschaften – können durch Nutzung solcher Daten wesentlich attraktiver und praxisnäher gestaltet werden.

Ein Beispiel zu datenbasierten Auswertungsmöglichkeiten von Geocaching-Standorten. Bild: OpenGeoEdu

Das Projekt „Offene Daten für Lehre und Forschung in raumbezogenen Studiengängen“ (OpenGeoEdu) fördert die Nutzung von offenen Daten in raumbezogenen Studiengängen anhand von Best-Practice-Beispielen und stellt offene E-Learning-Angebote – im Sinne von Open Educational Resources (OER) – für die Integration in Studiengänge oder auch für Praktiker bereit. OpenGeoEdu wurde im Rahmen der Forschungsinitiative „mFUND“ mit 1,1 Millionen Euro vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) in den letzten drei Jahren gefördert.

Die OpenGeoEdu-Lernplattform bietet unter learn.opengeoedu.de seit dem Wintersemester 2018 durchgehend einen MOOC (Massive Open Online Course) für Studierende, Lehrende oder auch Praktiker im deutschsprachigen Raum an. Die Idee dahinter ist, dass Teilnehmende eigenständig Fragestellungen erarbeiten, sich passende offene Geodaten dazu suchen und damit die Problemstellung bearbeiten.

OpenGeoEdu kombiniert ein freies Angebot an Vorlesungseinheiten mit einem Test- und Übungsangebot und bietet Lerninhalte in einer Sammlung von Kursteilen in multimedialer Aufbereitung an. Nutzende können Tests zum Wissensstand durchführen, bearbeitete Themen, erstellte Karten und finalisierte Belege hochladen und sich dadurch abrechenbare ECTS-konforme Leistungspunkte erarbeiten und Zertifikate erhalten, die dann an den eigenen Hochschulen oder als Weiterbildungsangebote anerkannt werden können.

Der Kurs ist in mehrere Kursteile untergliedert. Nach einer Einführung in Aspekte der Offenheit in der Wissenschaft werden offene Daten und deren Bedeutung besprochen. Danach folgen Fallbeispiele zu Elektromobilität, Umgebungslärm, Biomassepotenzial, Flächenmonitoring und Fernerkundung, die praktisch mit offenen Daten bearbeitet werden.

Insgesamt können Teilnehmende bis zu 510 Stunden im Kurs ableisten, welches gemäß europäischen Kredittransferrahmen zu bis zu 17 Leistungspunkten führt. In der Summe bietet OpenGeoEdu also mehr als ein halbes Semester an Online-Angeboten. Gerade in Zeiten von Corona kommen solche digitalen Lernangebote, die räumlich und zeitlich flexibel bearbeitet werden können, mehr und mehr zum Einsatz. Mit Beendigung der Förderung wird OpenGeoEdu als Online-Lernangebot an der Universität Rostock weitergeführt.

Partner im Projekt OpenGeoEdu sind die Professur für Geodäsie und Geoinformatik an der Universität Rostock, das Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) in Dresden, das DBFZ Deutsches Biomasseforschungszentrum in Leipzig und das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG) in Frankfurt.

Weitere Informationen unter www.opengeoedu.de





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