Wissenschaft & Forschung

Vor der Haustür – „2011 ES4“ fliegt an der Erde vorbei

Am 1. September wird der mehrfamilienhausgroße Felsbrocken mit der Bezeichnung „2011 ES4“ in etwa ein Drittel mittlerer Monddistanz (120.000 Kilometer) die Erde passieren.

Spur des Tscheljabinsk-Meteors: Die Rekonstruktion der Spur des Asteroiden, der 2013 über der russischen Stadt Tscheljabinsk explodierte, liefert Informationen über seinen Ursprung und seine Flugbahn sowie über die Kraft des durch ihn ausgelösten Luftstoßes. Bild: Nasa/E. DeJong, S. Suzuki

Am 1. September wird um 18:12 MESZ ein kleiner Asteroid mit der Bezeichnung 2011 ES4 die Erde in nur ein Drittel Monddistanz passieren. Solche „knappen, rasanten“ Erdvorbeiflüge von kleinen Himmelskörpern finden jedoch recht häufig statt, werden aber von der Öffentlichkeit in der Regel kaum wahrgenommen; in diesem Jahr waren es allein schon rund 60. Nur wenige Asteroiden sind darunter, deren Ausmaße im Falle einer Kollision mit der Erde wirklich bedrohlich wären. Auch der Asteroid 2011 ES4 ist weniger gefährlich, obschon er mit einem geschätzten Durchmesser zwischen 22 und 49 Metern zu den etwas größeren seiner Art zählt. Ein Einschlag oder ein Auseinanderbrechen in der Atmosphäre würde voraussichtlich zu einem ähnlichen Ereignis führen, wie man es am 15. Februar 2013 in der Gegend um die russische Stadt Tscheljabinsk erlebt hat. Damals zerbrach ein rund 19 Meter großer Meteor dreißig Kilometer hoch über der Stadt in der Atmosphäre und löste mit seiner Druckwelle zahlreiche Gebäudeschäden und Verletzungen bei Personen durch zerberstende Glasscheiben aus.

Der einige zehn Meter große Asteroid 2011 ES4 zieht jedoch am 1. September in einer sicheren Distanz von etwa 120.000 Kilometer an der Erde vorbei. Der Weltraum sei zum Glück relativ leer, und auf der Zeitskala eines Menschenlebens müsse man - statistisch betrachtet - nicht unbedingt mit einem gewaltigen Einschlag rechnen wie zum Beispiel mit jenem, der vor 65 Millionen Jahren schlagartig zum Aussterben der Dinosaurier und anderer Arten geführt haben soll, erläutert Dr. Manfred Gaida, Astronom am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Dennoch könne der nächste Impakt jeder Zeit geschehen.

Weitere Informationen unter www.dlr.de

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