Wissenschaft & Forschung

Hyperspektrales Erdbeobachtungsinstrument startet zur ISS

Das Umwelt- und Ressourcenmonitoring „Desis“ (DLR Earth Sensing Imaging Spectrometer) wird im Sommer 2018 zur ISS starten. Das hyperspektrale Sensorsystem liefert Daten mit einer geometrischen Oberflächenauflösung von 30 Metern und einer spektralen Auflösung von 235 Bändern.

Desis - Hyperspektrales Erdbeobachtungsinstrument auf der ISS. Bild: DLR

Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) und das US-amerikanische Unternehmen Teledyne Brown Engineering (TBE) erklären den Abschluss des Entwicklungs- und Herstellungsprozesses des DLR Earth Sensing Imaging Spectrometers (Desis). Das System zum Umwelt- und Ressourcenmonitoring wird von der Internationalen Raumstation ISS ein breites Spektrum an Daten zur Erde senden. Das Joint Venture Instrument Desis wird in Kürze an die Nasa ausgeliefert und startet im Sommer 2018 mit einer Falcon 9 Trägerrakete der US-Firma SpaceX von Cape Canaveral zur Internationalen Raumstation ISS.

Hunderte Spektralkanäle für die Umweltüberwachung

Desis wird das erste DLR Instrument zur Analyse hyperspektraler Daten auf der ISS sein. Erdbeobachtung mit hyperspektraler Sensorik sei ein unentbehrlicher Bestandteil des Umweltmonitorings, erklärt Prof. Pascale Ehrenfreund, Vorstandsvorsitzende des DLR, zu den neuen Möglichkeiten, die Desis bietet. Desis sei ein vielseitiges Instrument, das neue Erkenntnisse über Landwirtschaft, Biodiversität, Geologie und Mineralogie, Küstenzonen, Wasserökosysteme und Desertifikation ermögliche.

Desis ist ein hyperspektrales Sensorsystem, das Bilddaten mit 235 eng nebeneinander liegenden Kanälen vom visuellen bis zum infraroten Spektrum (zwischen 400 und 1000 Nanometer) mit einer geometrischen Oberflächenauflösung von 30 Metern im 400-km-Orbit der ISS aufnehmen kann. Diese Daten ermöglichen es den Wissenschaftlern, Veränderungen im Ökosystem der Erdoberfläche wahrzunehmen. Anhand der gewonnenen Informationen können sie den Gesundheitszustand von Wäldern oder landwirtschaftlichen Flächen beurteilen und somit Ertragsprognosen treffen. Ein weiterer Zweck von DESIS ist die Sicherung und Verbesserung des weltweiten Nahrungsmittelanbaus.

Die von Desis aufgenommenen Spektralbänder eignen sich auch hervorragend zur Bestimmung der Gewässergüte insbesondere von Meeren und Seen. Mit den Daten können Forscher nicht nur die Wasserzusammensetzung sowie Verunreinigungen bestimmen, sie können auch erkennen, wodurch die Verunreinigung zustande kommt. Ölteppiche können in ihrer Ausdehnung und auch in ihrer Dicke vermessen werden. Auch der Wassergehalt von Bodenflächen lässt sich mithilfe der Desis-Daten analysieren.

Weitere Informationen unter www.dlr.de

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