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VDV-Preis 2017 für beste Abschlussarbeit verliehen

Die am 25.11.2017 in Soest stattfindenden Feierlichkeiten zu „50 Jahre VDV NRW“ boten einen gebührenden Rahmen, um den VDV-Preis 2017 für eine herausragende Abschlussarbeit zu verleihen.

Wilfried Grunau (VDV-Präsident), Frank Pöhlmann (Vizepräsident), Lisa Knopp (Preisträgerin) und Oliver Wittke (Festredner und MdB). Bild: Ullrich Wille

Anlass der Verleihung des Preises ist es, sowohl die herausragende Leistung im Studium der Geodäsie als auch eine außergewöhnliche Persönlichkeit zu würdigen. An der Technischen Universität München, Ingenieurfakultät Bau Geo Umwelt, Studiengang Geodäsie und Geoinformation tagt jährlich eine Fachkommission, bestehend aus den Studiendekanen sowie den Prüfungsausschuss-Vorsitzenden der einzelnen Studiengänge. Aus dieser Kommissionssitzung wurden am 31.05.2017 zwei herausragende Bachelor-Arbeiten für den erstmals an der TUM zu verleihenden Bayerischen VDV-Preis vorausgewählt. Beide Vorschläge wurden mit der Gesamtnote 1,0 benotet, aus denen der Landesvorsitzende die endgültige Auswahl vornimmt.

Beim Lesen der Begründungen zur Nominierung der beiden Bachelor-Arbeiten war schnell klar, dass beide Arbeiten es würdig wären, prämiert zu werden. Nachdem es aber nur einen Landespreis in Bayern zu vergeben gibt, wurde eine der beiden Arbeiten dem VDV-Präsidium für den VDV-Preis vorgeschlagen. Titel der Arbeit: „3D Rekonstruktion von Biberdämmen zur Simulation des Wasserrückhaltes an Fließgewässern” von Lisa Knopp: Knopp ist derzeit im 3. Semester des Masterstudiengangs Geodäsie und Geoinformation. Sie ist seit April 2016 VDV-Hochschulreferentin an TUM und seit Mai 2017 Vorsitzende des VDV-Bezirks München. Der Preis ist mit einer Prämie von 500 Euro dotiert.

Zusammenfassung der Arbeit

Die Arbeit untersucht die Anwendungsmöglichkeit der Photogrammetrie zur 3D-Rekonstruktion von Biberdämmen und beschreibt einen geeigneten Ablauf für die Datenerfassung und Prozessierung. Als Datengrundlage dienen Multikopter-Aufnahmen (Drohnen) sowie terrestrische Aufnahmen des Biberreviers Glonn/Erdweg, die im Frühjahr 2016 erstellt wurden. Im Zuge der photogrammetrischen Auswertung werden zunächst Kameraorientierung, Punktverdichtung, Orthophoto und ein Digitales Geländemodell berechnet. Daraus werden anschließend projektrelevante Informationen, wie die Höhen der Wasserniveaus, die Lage der Uferlinien sowie die Dammform extrahiert. Die erreichten Genauigkeiten werden anhand verschiedener Qualitätskriterien beurteilt und liegen im Bereich weniger Zentimeter.

Prof. Dr.-Ing. Uwe Stilla, Professur für Photogrammetrie und Fernerkundung, begründete die Auszeichnung. Knopp habe eine Arbeit in ihrem Fachgebiet zugewiesen bekommen, die in einem anwendungsorientierten interdisziplinären Forschungsfeld liege. Ziel sei es, 3D-Daten von Biberrevieren photogrammetrisch durch terrestrische und luftgetragene (UAV) Aufnahmen zu erfassen um hydrologische Simulationen zu ermöglichen. Sie habe sich in ihrem Forschungsprojekt sehr schnell in das Team aus Biologen, Hydrologen und Photogrammetern integriert. Knopp habe Feldarbeiten an Biberdämmen selbständig durchgeführt, photogrammetrische Aufnahmen begleitet, selbständig ausgewertet und kompetent mit Projektpartnern diskutiert. Die von ihr gezeigten Leistungen gingen weit über das Bachelorniveau hinaus und würden teilweise von wissenschaftlichen Mitarbeitern erwartet. Sie stelle in ihrer Bachelorarbeit den photogrammetrischen Prozessablauf für diese spezielle Aufgabenstellung dar, zeige Probleme und Lösungen bei der Durchführung auf, rekonstruiere die Dammlinen und bewerte die Genauigkeiten der Daten. Die Arbeit und Verteidigung sei hervorragend und sei mit 1,0 (sehr gut) bewertet worden.

Weitere Informationen unter www.vdv-online.de

Keywords: Geodäsie, Geoinformation, Geo, Geoinformatik, GI, VDV, Photogrammetrie