Wissenschaft & Forschung

Hauptgewinner des Copernicus Masters 2017

FFSCat liefert der Sentinel-Flotte ergänzende Daten und gewinnt damit den internationalen Innovationswettbewerb Copernicus Masters 2017, der zukunftsweisende Lösungen für die kommerzielle und gesellschaftliche Nutzung von Erdbeobachtungsdaten prämiert.

Klein- und Kleinstsatelliten bieten kosteneffiziente Möglichkeiten, um neue Erdbeobachtungskonzepte zu testen. Bild: AZO

FSSCat ist eine bahnbrechende Satellitenmission, die aus dem Verbund von zwei 6U CubeSats besteht. Mit hochmodernem dualen Mikrowellen-Payload und optischen Multispektral-Payloads kann FSSCat beispielsweise die Bodenfeuchte sowie die Ausdehnung und Dicke von Eisflächen messen und erkennt Schmelztümpel auf dem Eis. Diese Daten liefern den Copernicus-Diensten zur Überwachung von Land und Meeresumwelt hilfreiche Informationen. FSSCat fungiert als Vorläufer einer Konstellation von kleinen Erdbeobachtungssatelliten, die via Satellitenradio und optischen Satellitensignalen verbunden sind.

Seit dem ersten Copernicus Masters im Jahr 2011 habe man immer spannende Preiskategorien gehabt, so Dr. Josef Aschbacher, Direktor für Erdbeobachtungsprogramme der ESA, bei der Preisverleihung in Tallinn, Estland. Er freue sich sehr darüber, dass der Gesamtgewinner des diesjährigen Wettbewerbs ein neues Highlight des ESA Challenge repräsentiere und vom Copernicus Masters profitiere. Der Wettbewerb habe auch dieses Jahr wieder eindrucksvoll sein Potenzial als Motor für die innovative Nutzung von Erdbeobachtungsdaten und die Erschließung neuer Nutzergruppen gezeigt.

Hochrangige Vertreter aus Industrie und Institutionen wie der EU-Kommission, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), der T-Systems International GmbH, Stevenson Astrosat Ltd., CGI, dem deutschen Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI), Satellite Applications Catapult Ltd. und AZO Anwendungszentrum GmbH Oberpfaffenhofen, dem Veranstalter des Copernicus Masters, würdigten bei der Preisverleihung 13 weitere Challenge-Gewinner.

Man sei besonders stolz darauf, einen stetigen Anstieg von Startups im Bereich der Kommerzialisierung von Erdbeobachtungsanwendungen und -services zu verzeichnen, so Thorsten Rudolph, Geschäftsführer des AZO, Organisator des Copernicus Masters. Er sei sich sicher, dass daraus weitere Innovationen hervorgehen würden, insbesondere im Hinblick auf den Launch neuer Satelliten wie dem des Sentinel-2B im März 2017 oder dem erst kürzlich gestarteten Sentinel-5P.

Erdbeobachtungssatelliten, wie die des europäischen Copernicus Programms, produzieren täglich gigantische Datenmengen. Zahlreiche wissenschaftliche und kommerzielle Anwendungen sowie die Öffentlichkeit profitieren von den Fortschritten des Copernicus Programms. In diesem Jahr konnten mit Unterstützung namhafter Partner im Rahmen des Copernicus Masters Preise im Gesamtwert von 1,5 Mio. Euro in 14 themenspezifischen Kategorien vergeben werden. Die enge Zusammenarbeit mit Partnern aus Institutionen, Industrie und Regionen unterstützt die Entwicklung hochmoderner Produkte und Dienstleistungen für Europa auf globaler Ebene. Zudem fördert das von der EU-Kommission finanzierte Copernicus Accelerator Programm 50 Finalisten des Copernicus Masters bei der Weiterentwicklung ihrer Geschäftsidee.

Die Preisverleihung des Copernicus Masters 2017 fand vor internationalem Publikum während der European Space Week 2017 in Tallinn als Teil der Satellite Masters Conference & Horizon 2020 Space Info Day statt.

Weitere Informationen unter www.copernicus-masters.com

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