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Stadtwerke Wolfsberg: Digitalisierung der Versorgungsnetze

Die Stadtwerke Wolfsberg digitalisieren ihre Wasserleitungs- und Kanalsysteme mit Hilfe der GNSS-Technologie von PPM.

Digitalisieren die Stadtwerke Wolfsberg: Felix Frenkenberger (l., Stadtwerke Wolfsberg), Andreas Keller. Bild: Pelicancorp

Gemeinden in Österreich müssen bis zum 1. Januar 2026 ihre Wasserleitungs- und Kanalsysteme digitalisieren, wenn sie zukünftig noch Bundesfördermittel für Trink- und Abwasserprojekte erhalten wollen. Die Stadtwerke Wolfsberg konnten diese Anforderung termingerecht erfüllen - dank GNSS-Technologie der PPM GmbH in Verbindung mit der Vermessungssoftware Geolantis360. Gleichzeitig wurden die Versorgungsnetze nachhaltiger und effizienter.

Die Stadtwerke Wolfsberg in Kärnten müssen über 400 Kilometer Wasserleitung und rund 340 Kilometer Abwasserkanal überwachen, instand halten und regelmäßig erweitern, um die Versorgungssicherheit für rund 25.000 Bürger zu gewährleisten und weiter zu verbessern. Außerdem müssen bis Ende des Jahres alle Gemeinden in Österreich ihre Versorgungsnetze digital erfasst haben, um dafür zukünftig noch Fördermittel vom Bund abrufen zu können. Die Zeit drängt, weshalb sich die Stadtwerke Wolfsberg dazu entschieden haben, alle Leitungen in Eigenregie zu vermessen und in ein digitales Kataster zu überführen. Dieses Vorgehen spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten.

Präzises Vermessen – auch ohne Spezialisten

Die Positionen der Leitungen können die Mitarbeitenden der Stadtwerke Wolfsberg ganz einfach selbst einmessen. Ein digitales Vermessungssystem schafft die Voraussetzungen dafür: Der GNSS-Sensor PPM10xx Zero von PPM GmbH empfängt Signale verschiedener globaler Satellitennavigationssysteme (Global Navigation Satellite System, kurz: GNSS), darunter GPS (USA), Galileo (EU), Glonass (Russland) und Beidou (China). Dies sorgt dafür, dass immer ausreichend Signale zur Verfügung stehen, um eine genaue Position zu bestimmen. Auch unter schwierigen Bedingungen, wie beispielsweise bei Messungen unter dicht belaubten Bäumen oder in Gebäudenähe, ist eine präzise Positionsbestimmung bis auf wenige Zentimeter möglich.

Kleiner und leichter GNSS Empfänger mit Schrägmessoption. Bild: PPM GmbH

Früher war für die Vermessung ein doppelter Aufwand nötig: Externe Dienstleister wurden für die Arbeiten beauftragt und von städtischen Mitarbeitenden mit der notwendigen Ortskenntnis begleitet. Mit dem GNSS-Sensor können die Stadtwerke ihre Netze jetzt selbstständig und genau einmessen – flexibel und unabhängig.

Intuitive Bedienung, reibungsloser Datenfluss

Die benutzerfreundliche Anwendung des GNSS-Sensors schafft die nötigen Voraussetzungen für das selbständige Vermessen. Er wird via Bluetooth LE mit einem Tablet verbunden, auf dem Geolantis360 von Pelicancorp läuft, einem etablierten Partner der PPM GmbH. Die Software ist speziell für kommunale Nutzer konzipiert, leicht zu bedienen und ideal für Mitarbeitende ohne Vermessungsausbildung.

Die Leitungsdokumentation erfolgt intuitiv: Die App führt Schritt für Schritt durch den Prozess, inklusive hilfreicher Hinweise und klar strukturierter Menüs. Ein Fingertipp auf einen gewünschten Punkt in der Karte ist ausreichend, um dessen Position zu erfassen.

Ein weiterer Vorteil von Geolantis360 ist die Möglichkeit zur Echtzeitsynchronisierung zwischen Tablet und Desktop. Für die nahtlose Datenübertragung sorgt die PPM Commander Software, die als Bindeglied zwischen dem GNSS-Empfänger und verschiedenen Anwendungen fungiert. So können Daten aus dem Feld direkt ins zentrale System übertragen werden – ohne Zeitverlust oder Genauigkeitsprobleme.

Digital dokumentiert, nachhaltig gestaltet

Die Digitalisierung von Leitungsnetzen ist ein zentraler Baustein für zukunftsfähige Infrastrukturen. In vielen Gemeinden fehlen heute noch durchgängige Dokumentationen der verschiedenen Leitungsnetze, was deren Wartung und Ausbau deutlich erschwert. „Nicht selten bekommen wir in Gesprächen mit Gemeinden zu hören, dass Leitungen nur auf Papier dokumentiert sind und diese vor sehr langer Zeit erstellt wurden, sodass es darauf eingezeichnete Gebäude und Hausnummern gar nicht mehr gibt. Wir hatten auch schon Fälle, bei denen die unterirdischen Verläufe von Leitungen und Kanälen in Teilen einer Gemeinde gänzlich unbekannt sind, da die zuständigen Personen schon vor Jahrzehnten eine Gemeinde verlassen haben und das Wissen um die Leitungen nicht weitergegeben wurde“, erklärt Andreas Keller, Sales Manager für Deutschland, Schweiz und Österreich bei der Pelicancorp.

Mit moderner GNSS-Technologie lassen sich diese Lücken schließen. Kommunen erhalten so nicht nur Zugriff auf verlässliche Geodaten, sondern können ihre Infrastruktur gezielt weiterentwickeln und auf künftige Anforderungen ausrichten.

Weitere Informationen unter www.www.ppmgmbh.com

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