Am 5. September 2024 um 3:50 Uhr MEZ (22:50 Uhr Ortszeit) ist der neue Sentinel-2C-Satellit in Kourou (Französisch-Guyana) mit der letzten Vega-Rakete in ihrer ursprünglichen Konfiguration erfolgreich gestartet.
Die Sentinel-2-Mission besteht aus zwei identischen Satelliten, die sich auf derselben Erdumlaufbahn befinden. Sie umkreisen die Erde alle 100 Minuten und erfassen alle fünf Tage alle Landflächen sowie Binnen- und Küstengewässer. Sentinel-2C ersetzt nun Sentinel-2A, der sich seit 2015 im All befindet. Damit ist der Satellit ein wichtiger Baustein für die langfristige Datenversorgung zahlreicher Anwendungen.
Start des Satelliten Sentinel-2C
In Deutschland ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) federführend für Copernicus verantwortlich. Die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR begleitet das europäische Erdbeobachtungsprogramm im Auftrag des BMDV auf europäischer Ebene und unterstützt die Nutzung in Deutschland durch konkrete Maßnahmen. Der Satellit Sentinel-2C wurde von Airbus in Deutschland gebaut.
Sentinel-2C ist mit einem optischen Multispektralinstrument ausgestattet, das eine hohe Auflösung von bis zu zehn Metern und eine Abtastbreite von 290 Kilometern abdeckt. Damit ist der Satellit ideal ausgerüstet, um Veränderungen der Vegetation zu erkennen und etwa Erntevorhersagen zu ermöglichen, Waldbestände zu kartieren oder das Wachstum von Wild- und Nutzpflanzen zu bestimmen. Das Instrument wird auch an Küsten und Binnengewässern eingesetzt, um etwa das Algenwachstum zu beobachten oder den Sedimenteintrag in Flussdeltas nachzuverfolgen.
Klimawandel erforschen, Katastrophenschutz effektiver machen
Mit den gewonnenen Daten leistet Copernicus einen wichtigen Beitrag für die Erforschung und Überwachung des Klimawandels sowie zentrale Lebensbereiche wie den Katastrophenschutz und die Sicherheitspolitik. Die Daten dienen zudem als Grundlage für wichtige internationale Übereinkommen zum Umwelt- und Klimaschutz, etwa im Rahmen der Klimakonferenzen der Vereinten Nationen (UN) und der UN-Nachhaltigkeitsziele.
Bundesminister für Digitales und Verkehr Dr. Volker Wissing betont das Einsatzspektrum des Programms. Mit dem Start von Sentinel-2C demonstriere Deutschland seine führende Rolle in der globalen Erdbeobachtung. Dieses innovative Instrument werde entscheidend dazu beitragen, den Klimawandel zu verstehen, ihn zu bekämpfen und mit den Folgen umzugehen. Ihr Engagement im Copernicus-Programm sei eine Investition in Spitzentechnologie und eine nachhaltige Zukunft, da die präzisen Daten des Satelliten Entscheidungsträger weltweit bei umweltpolitischen Maßnahmen unterstützten, so Wissing.
Copernicus sei heute das größte und erfolgreichste Erdbeobachtungsprogramm in Europa und zeige die effiziente Zusammenarbeit der Europäischen Union, der Europäischen Weltraumorganisation ESA sowie der nationalen Raumfahrtagenturen, erläutert Dr. Walther Pelzer, DLR-Vorstand und Generaldirektor der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR. Durch Sentinel-2C sichere man seine Zukunft und stärke zugleich den Raumfahrtstandort Deutschland nachhaltig.
Weitere Informationen unter www.dlr.de