Mit einer Kick-off Veranstaltung ist der Landkreis Hof mit seinem Modellprojekt Smart City jetzt in die aktive Umsetzung der urbanen Datenplattform und des digitalen Zwillings gegangen. Nach mehreren Monaten der Vorbereitung und Ausschreibung wurde der Auftrag nun im März vergeben. Mit dem Konsortium um die DKSR (Daten-Kompetenzzentrum Städte und Regionen), Riwa und VCS (Virtual City Systems) wird eine im kommunalen Bereich erfahrene Mannschaft dieses Großprojekt umsetzen.
Projekt Smart City des Landkreises Hof
Die urbane Datenplattform und der darauf aufbauende digitale Zwilling seien zentrale Bausteine des Smart City Projekts, so Landrat Oliver Bär. Darauf aufbauend könne man zahlreiche für Kommunen, Unternehmen und Bürger wertvolle Anwendungen schaffen.
Bei der urbanen Datenplattform handelt es sich um eine zentrale Infrastruktur, die verschiedene kommunale und öffentliche Datenquellen bündelt, analysiert und nutzt, um effizientere kommunale Dienstleistungen, Planung und Entscheidungsfindung zu ermöglichen. Das besondere an der urbanen Datenplattform des Landkreises Hof wird sein, dass hier alle 27 Städte und Gemeinden gemeinsam mit dem Landkreis diese Infrastruktur aufbauen. Die Vernetzung der unterschiedlichen kommunalen Systeme wird damit deutlich erleichtert, effizienter und ermöglicht neue Entwicklungen.
So entwickelt der Landkreis darauf aufbauend einen digitalen Zwilling. Dabei handelt es sich um ein virtuelles Abbild des Landkreises Hof, mit all seinen Gebäuden, Geländeentwicklungen oder auch der Vegetation. Auch hier ist der Landkreis Hof insofern Vorreiter, als dass der Zwilling nicht nur das Abbild einer einzelnen Stadt sein wird, sondern ein ganzer Landkreis mit allen Flächen zwischen den urbanen Räumen dargestellt wird. Dies eröffnet im Bereich der Anwendungen neue Möglichkeiten, beispielsweise beim Waldmonitoring oder im Hinblick auf Mobilitätsdaten.
Mit dem digitalen Zwilling hebe ma unter anderem Planungen auf eine neue Ebene, so Bär. Geplante Bauten könnten beispielsweise im digitalen Zwilling entstehen und sichtbar gemacht werden. Die Bürger können am Computer nachvollziehen, wie sich der Bau in die Landschaft einfügt oder wie sich Verkehrsflüsse durch Projekte verändern.
In der Pilotphase hatte das Smart City-Team auch die Simulation von Starkregenereignissen getestet. Ein anderes Beispiel wären Simulationen von Lärm- oder Luftbelastungen bei der Ausweisung von Gewerbegebieten. Die Anzahl der möglichen Anwendungen ist sehr groß. Smart City sei als agiles Projekt angelegt. Das heißt, man entwickle den digitalen Zwilling im Aufbau schon weiter, erklärt Programmleiter Hermann Seiferth. Aus dem Modellprojekt ergäbe sich außerdem, dass viele der Anwendungen erst neu entwickelt oder getestet werden müssten.
Ein Jahr wird der Aufbau der digitalen Infrastruktur mindestens dauern. Das durch den Bund geförderte Modellprojekt selbst läuft noch bis 2027.
Weitere Informationen unter https://www.landkreis-hof.de/