Wissenschaft & Forschung, Öffentliche Geodaten

Versiegelte Flächen automatisch erkennen: Projekt erhält Auszeichnung

Ein Projekt zur Erkennung versiegelter Flächen erhält die Auszeichnung des europäischen Instituts für öffentliche Verwaltung.

Fachdienstleiter Jürgen Vahlhaus nahm die Auszeichnung für das Projekt zur Erkennen versiegelter Flächen entgegen. Bild: Kreis Recklinghausen

Eine besondere Auszeichnung vom europäischen Institut für öffentliche Verwaltung geht an ein Projekt, das die Kreisverwaltung Recklinghausen gemeinsam mit der Westfälischen Hochschule (WH) umgesetzt hat: Eine neu entwickelte Software erkennt automatisch versiegelte Flächen und stellt sie in einer Karte dar. Prämiert wurde das Projekt in der Kategorie „Green Transition and Sustainability“ mit einem Good-Practice-Zertifikat.

Projekt erhält Auszeichnung

Der Klimawandel schreite leider noch immer mit großen Schritten voran. Das spüre man auch im Kreis Recklinghausen deutlich. Politik und Verwaltung täten alles, dem so gut es geht entgegenzuwirken, sagt Landrat Bodo Klimpel. Versiegelte Flächen seien für die klimatische Entwicklung von großer Bedeutung, denn diese seien oftmals Grund dafür, dass sich Wärmeinseln bilden würden oder Niederschläge bei langanhaltendem Regeln nicht versickern könnten, erklärt er. Die von seinen Kollegen und der WH entwickelte Software nutze Künstliche Intelligenz, um eine Versiegelungskarte zu erstellen. Diese Karte biete eine gute Datengrundlage, um mit gezielten Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels vorzugehen.

Versiegelte Flächen automatisch erkennen

In der Vergangenheit wurden Versiegelungsflächen anhand von Bildauswertung manuell erfasst. Das war nicht nur zeit-, sondern auch kostenintensiv. Mit der neu entwickelten Software gelingt es nun, diese Auswertung automatisiert vorzunehmen. Dazu nutzt sie Bilddaten, zum Beispiel hochauflösende Luftbildaufnahmen, und bei Befliegungen ebenfalls erfasste Infrarot-Werte.

Die fertige Software stellen die Projektpartner als Open-Source-Produkt zur Verfügung. Perspektivisch ist es auch denkbar, sie weiterzuentwickeln, indem weitere Daten beispielsweise aus Oberflächenmodellen hinzugenommen werden.

Die Auszeichnung sei eine tolle Anerkennung ihrer Arbeit und zeige, dass man auch auf lokaler Ebene innovative Projekte voranbringen könne, berichtet Jürgen Vahlhaus, Fachdienstleiter Kataster und Geoinformation beim Kreis Recklinghausen, der den Preis in Maastricht entgegennahm. Man sei das einzige Projekt aus Deutschland gewesen, das eine Auszeichnung bekommen habe.

Die ermittelten Ergebnisse können an verschiedenen Stellen genutzt werden, wie den Kataster-, Stadtplanungs- und Umweltämtern. Über einen längeren Zeitraum kann es auch die Entwicklung von versiegelten Flächen aufzeigen.

Weitere Informationen unter www.regioklima.de

 

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