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Wassermanagement: Trockenheit in Katalonien

Das spanische Katalonien kämpft mit extremer Dürre. Einschränkungen für Wirtschafts- und Freizeitaktivitäten. Grundsätzliches Umdenken beim Wassermanagement vonnöten – auch hierzulande.

Dem Stausee „Embassament de Sau“ in der Provinz Barcelona fehlt aufgrund der Dürre das Wasser. Bild: Generalitat de Catalunya (https://web.gencat.cat)

„Die 1.000 Tage ohne Wasser in Katalonien“ titelte die spanische Tageszeitung „El Pais“ Mitte Dezember 2023 (Artikel mit Bezahlschranke, Anm. d. Red.). Hintergrund ist die nach El-Pais-Angaben „schlimmste Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen“. Der laut des Artikels drohende Wassernotstand ist inzwischen Realität und so hat die katalanische Regierung am 1. Februar 2024 den Notstand ausgerufen – für die spanische Zeitung „El Mundo“ „die letzte Phase des Dürreplans (...)“. Auf den offiziellen Seiten „Generalitat de Catalunya“ heißt es: „Die Dürre, unter der das Land leidet, ist die extremste seit 1915: An den Oberläufen der Flüsse hat es seit 40 Monaten nicht mehr geregnet und die Stauseen sind auf einem historischen Tiefstand. Die Regierung bemüht sich seit einiger Zeit um die Wasserversorgung und die Bewältigung der Notsituation und ruft auch zu Einsparungen auf.“ El Mundo nennt mehrere „Wirtschafts-, Sport- und Freizeitaktivitäten“, die betroffen sind. „So wird es Einschränkungen für die Landwirtschaft (80 %), die Viehzucht (50 %), die Industrie (25 %) und die Freizeitgestaltung (25 %) geben.“ Die katalanischen Verantwortlichen konkretisieren das Ganze wie folgt: „Im Notfallszenario ist der Wasserverbrauch auf 200 Liter pro Einwohner und Tag begrenzt. Darin enthalten sind die von jeder Person verbrauchten Liter Wasser sowie die von Unternehmen, Industrie und den verschiedenen Einrichtungen der Gemeinde verbrauchten Liter.“ Und weiter heißt es: „Normalerweise entfällt die Hälfte davon auf den häuslichen Verbrauch. Gegenwärtig wird ein täglicher Verbrauch von 90 Litern pro Person und Tag empfohlen.“

Wassermangel im Stausee „Pantano de la Baells“. Bild: European Union, Copernicus Sentinel-2 imagery

Die Wassertragödie vermitteln auch Copernicus-Aufnahmen am Beispiel des Stausees „Pantano de la Baells“. Auf den entsprechenden Internetseiten steht hierzu: „Der Rückgang des Stausees Pantano de la Baells, der zum Süßwasserversorgungssystem des Ter Llobregat gehört, ist auf den Copernicus Sentinel-2-Bildern zu erkennen, die zwischen Januar 2021 und Januar 2024 aufgenommen wurden.“ In diesem Zuge muss es um ein Umdenken beim Wasserverbrauch gehen und darum, das jeweilige Wassermanagement neu auszurichten – nicht nur aufgrund der Trockenheit in Katalonien. Mehr dazu in der kommenden Ausgabe 2/2024 der gis.Business, in der wir uns dem Themenschwerpunkt des Wassermanagements annehmen.

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