Öffentliche Geodaten

Forschung mit dem Flugzeug: Wärmebilder in 3D für Klimaschutz in Dortmund

Bei einem Projekt des Dortmunder Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS Research) und der Stadt Dortmund werden Wärmebilder in 3D aufgenommen.

Mit einem Propeller-Flugzeug werden in Dortmund Wärmebilder in 3D aufgenommen.Bild: Miramap Aerial Surveys

Ein Propeller-Flugzeug fliegt in den kommenden Februarnächten über das gesamte Dortmunder Stadtgebiet; bei dem Rundflug entstehen Wärmebilder, um Potenziale zur Sanierung zu finden. Die Überfliegung ist Teil des Forschungsprojekts Catch4D (Climate Adaptation through Thermographic Campaign and Heatmapping). Das Dortmunder Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS Research) führt das Projekt in Zusammenarbeit mit der Stadt Dortmund durch. In ausgewählten, wolkenfreien Nächten wird ein Propellerflugzeug dabei dreidimensionale Wärmebildaufnahmen (Thermografiebilder) des gesamten Dortmunder Gebäudebestands erstellen, um damit Schwachstellen in der Gebäudedämmung und akuten Sanierungsbedarf zu erkennen, der mit dem bloßen Auge nicht zu sehen ist. Die genauen Termine richten sich dabei nach den aktuellen Wetterbedingungen und stehen immer erst ganz kurzfristig fest.

Verzahnung mit dem 3D-Gebäudemodell der Stadt Dortmund

Andere Städte haben in jüngerer Vergangenheit bereits gute Erfahrungen mit derartigen Thermografie-Flügen gemacht, das Dortmunder Projekt geht jedoch einen entscheidenden Schritt weiter. Die Ergebnisse der Thermografie-Befliegung würden sie anschließend aufbereiten und mit einem bereits existierenden 3D-Gebäudemodell der Stadt Dortmund verknüpfen, erläutert Dr. Bastian Heider vom ILS-Projektteam. Das 3D-Wärmebildmodell soll dann interessierten Immobilienbesitzern exklusiv für ihre jeweilige Immobilie zur Verfügung gestellt werden. So können sie sich selbst ein Bild von der Energieeffizienz ihres Gebäudes machen.

Wärmebilder zeigen Sanierungsbedarf und dienen so dem Klimaschutz

Sie seien sehr gespannt, wie es um die Wärmeisolation der Gebäude in ihrer Stadt tatsächlich bestellt sei, wo sich konkrete Sanierungsbedarfe zeige und wo sie am größten seien. Hierin liege noch immer großes Potenzial, CO2 einzusparen, denn wo weniger Wärme entweiche, müsse weniger geheizt werden, sagt Theresa Eckermann, Bereichsleiterin Klima, Luft und Lärm im Umweltamt.

Das Projekt nimmt den Datenschutz sehr ernst. Bei der geplanten thermografischen Befliegung werden lediglich die Dächer und Fassaden der Gebäude erfasst. Fahrzeuge und Personen sind aufgrund der geringen Auflösung der Bilder nicht zu erkennen. Die gewonnenen Daten dienen ausschließlich der Entwicklung von Maßnahmen für den Klimaschutz und werden nicht an Dritte weitergegeben. Eigentümer haben zudem die Möglichkeit, der Verwendung von Daten zu ihren Immobilien per E-Mail zu widersprechen. Diese Daten werden dann umgehend gelöscht.

Weitere Informationen unter www.ils-forschung.de/

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