Auf der Buga 23 in Mannheim macht das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) die urbane Mobilität der Zukunft schon heute erlebbar. Ein halbes Jahr – von Mitte April bis Mitte Oktober 2023 – wird das futuristische Fahrzeugkonzept U-Shift auf der Bundesgartenschau unterwegs sein. Das Team des DLR-Instituts für Fahrzeugkonzepte zeigt und erklärt den Besuchenden, wie das U-Shift emissionsfrei, automatisiert, sicher und leise unterwegs ist. Ein weiteres Kennzeichen ist die besondere Flexibilität des Fahrzeugs: Es kann Personen und Güter transportieren. Möglich machen das spezielle Kapseln, die sich leicht auswechseln lassen. Im Rahmen des Forschungsbetriebs ist – mit vorheriger Anmeldung – auch Mitmachen und Mitfahren angesagt. Das Feedback der Fahrgäste fließt dann in Forschung und Weiterentwicklung des Prototyps sowie entsprechender Geschäftsmodelle ein.
Die Zukunft der Mobilität erfahren: U-Shift und DLR-Pavillon auf der Buga 23
Zum Start der Buga 23 am 14. April 2023 eröffnete der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann den DLR-Pavillon. Der großzügig gestaltete und aus nachhaltigen, recycelten Materialien bestehende Pavillon ist Teil des Experimentierfelds und befindet sich im nördlichen Bereich des Spinelli-Parks. Er ist Standort und Ausgangspunkt für alle Aktivitäten rund um das U-Shift. Zwei Prototypen haben dort ihr Zuhause: Einer davon ist im Forschungsbetrieb auf einer speziell dafür ausgerüsteten Teststrecke auf dem Buga 23-Gelände unterwegs. Der andere ist am DLR-Pavillon im Einsatz und demonstriert, wie der Wechsel der Kapseln funktioniert.
Die BUGA 23 sei für das DLR eine einmalige Gelegenheit, Technologien für Umwelt- und Klimaschutz sowie die Mobilität von morgen zu präsentieren, erläuterte Prof. Karsten Lemmer, Mitglied des DLR-Vorstands und verantwortlich für Innovation, Transfer und wissenschaftliche Infrastrukturen. Das DLR habe das neuartige Fahrzeugkonzept U-Shift am DLR-Standort in Stuttgart mit Beteiligten und Unterstützung aus Baden-Württemberg realisiert. Jetzt mache man einen weiteren Schritt und erprobe gemeinsam mit den Menschen auf der Buga die Zukunft der urbanen Mobilität. So zeige man, wie moderne Wissenschaft funktioniere und bringe Technologie in die Anwendung.
Um den großen Herausforderungen unserer Zeit wie dem Klimawandel und damit verbunden auch zukünftiger Mobilität zu begegnen, brauche man neue Ideen und clevere Lösungen, betonte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Forschung und Wirtschaft hätten mit dem U-Shift gemeinsam ein hochinnovatives Fahrzeugkonzept in Baden-Württemberg entwickelt. Es sei auch ein Vorzeigeprojekt aus dem Strategiedialog Automobilwirtschaft, mit dem man den aktuell stattfindenden Transformationsprozess unterstütze. Er sei davon überzeugt, dass U-Shift zu einem Leuchtturmprojekt nachhaltiger urbaner Mobilität werden könne.
Mobilitätsanforderungen geschickt, effizient und nachhaltig lösen
Mit Konzepten wie dem U-Shift arbeitet das DLR daran, die Welt der urbanen Mobilität und Logistik neu zu gestalten. Dazu besteht U-Shift aus zwei Komponenten: Die Hightech zum Fahren befindet sich im U-förmigen Driveboard. Dieser autonom fahrende Untersatz nimmt unterschiedliche Transportkapseln auf, um Personen oder Güter zu befördern. So ermöglicht es intelligente, bedarfsgerechte und ressourcensparende Mobilität. Aufgrund seiner Flexibilität kann es zum Beispiel als On-demand-Shuttle, Hightech-Rufbus, als flexibles Verteilzentrum für Güter und Pakete oder als mobiles Verkaufsgeschäft zum Einsatz kommen.
Einen wichtigen Meilenstein plant das DLR für den Sommer: Dann soll das U-Shift erstmals im komplett automatisierten Betrieb zwischen den Menschen auf der Buga unterwegs sein. Bis dahin wird das Fahrzeug per Joystick oder Fernbedienung gesteuert.
Weitere Informationen unter www.dlr.de