Cebit: Auf der Suche nach den Geoinformationen

Auch in diesem Jahr habe ich mich wieder auf den Weg gemacht, um auf der Cebit nach Unternehmen und Produkten mit GIS-Bezug zu suchen. Kennen Sie die Schwierigkeitswertung (Difficulty) beim Geocachen? Sie reicht von D1 (sehr einfach; unter 5 min) bis D5 (extrem; spezielles Wissen wird vorausgesetzt). Für das Auffinden der genannten Aussteller und Produkte fühlte ich mich zumindest zeitweise, als müsste ich ein D4-Rätsel (über 3 h; sehr schwer; man benötigt spezielle Kenntnisse, Geschicklichkeit oder eine gute Vorbereitung) lösen.

Im Vorfeld der Messe war zwar zu lesen, dass es wieder einen Gemeinschaftsstand Geoinformation im Public Sector Parc geben sollte, aber nicht, welche Aussteller dort vertreten sein würden. Die Suche nach "geoinfo" in der App der Cebit brachte mir auch nur den (auf den ersten Blick nicht als solcher zu erkennenden) Gemeinschaftsstand "GST Marktplatz Kommune" sowie das Unternehmen "Geoinform Softwarevertrieb".

Aufgrund verschiedener Pressemeldungen und Einladungen wusste ich aber zumindest, dass das Thema Geoinformation am 17. März im Forum des Public Sector Parc eine Rolle spielen würde und machte mich gespannt auf den Weg.

Pünktlich zum Vortrag von Materna unter der Überschrift "Smart Ticketing, Smart Parking, Message Info System" traf ich also in Halle 7 ein. Im Laufe des Tages berichtete con terra außerdem noch über "Mehr Bürgerinformation und Bürgerbeteiligung – mit Karten und Geo Open Data", Disy über "Große hetereogene Datenmengen nutzbar machen. Praxisbeispiele zu Open Data und Spatial Data" und Fasihi über den "Einsatz von Geoinformationssystemen zur optimalen Instandhaltung von Wasser- und Stromnetzen".

Im Forum "Marktplatz Kommune" referierte Claudia Hickmann von Barthauer zum Thema "Ein Baukasten für individuelle Informationssysteme".

Zwischen den Vorträgen nutzte ich die Zeit, um vor allen Dingen in Halle 7 nach „Geoinformation(en)“ zu suchen und mit Unternehmensvertretern zu sprechen. Nicht alle referierenden Unternehmen waren auch mit einem Messestand vertreten, fündig wurde ich aber bei Materna, dem BKG und dem DLR, bei Geoinform und auf dem eigentlichen Gemeinschaftsstand, auf dem in Sachen "Geo" nur Nolis und Disy anzutreffen waren.

Die Stimmung schien bei allen etwas gedämpft, denn durch die Absagen von Fujitsu und dem Land Niedersachsen als wichtige Pubikumsmagnete in Halle 7 blieben große Teile der Ausstellungsfläche unbesetzt und damit auch Besucher aus. Außerdem fühlten sich einige Vertreter nicht gut von Seiten der Messe repräsentiert – was meinen Eindruck der schweren Auffindbarkeit bestätigte.

Trotz der geringeren Besucherzahl bestätigte Jürgen Wiggering von Disy die Wichtigkeit der Messe, da das Unternehmen dort eine andere Zielgruppe erreiche als auf der Intergeo. Für ihn spielen auf der Messe die (wenigen) qualitativ hochwertigen Kontakte eine größere Rolle als die Quantität der Besuche.

Betrachtet man im Nachgang der Messe die Produktgruppen zum Thema "geoinfo" in der Cebit-App (immerhin 110) zeigt sich, dass das Thema Geoinformation durchaus eine große Relevanz für die Unternehmen hat. Um all diese Informationen in den unterschiedlichsten Hallen abzuholen, muss ich aber wohl im nächsten Jahr mehr Zeit auf der Cebit einplanen.

Es bleibt abzuwarten, ob es im nächsten Jahr überhaupt noch einen Gemeinschaftsstand Geoinformation geben wird, oder ob Disy und Nolis sich eine andere Ausstellungsfläche suchen. Das Thema selbst wird sicher auch in den kommenden Jahr nicht an Relevanz verlieren und so bin ich bereits jetzt gespannt auf meinen nächsten Cebit-Besuch.

Viele Grüße,
Annika-Nicole Wohlleber