Klima, Krise, Energie
Liebe Leserinnen und Leser, 4.0
seit 2014 führt die von Dr. Friederike Otto, Imperial College London, gegründete Initiative„World Weather Attribution“ weltweit Echtzeitanalysen zu außergewöhnlichen Wetterereignissen durch und kommuniziert sie der Öffentlichkeit. Vor dem Hintergrund der extremen Temperaturen in Südeuropa und Nordamerika twitterte Dr. F. Otto Ende Juli: „Hitze in Südeuropa und Nordamerika ohne menschengemachten Klimawandel unmöglich – neu @WWAttribution Studie. Völlig
unüberraschendes, aber wichtiges Ergebnis. So sieht der Klimawandel aus und so fühlt er sich an. Wir müssen uns anpassen, wir müssen aufhören, ihn zu verschlimmern.“
Der Klimawandel verursacht immer häufiger Hitzewellen. Gebäudebegrünungen können eine wirkungsvolle
Maßnahme darstellen, um der Hitze und ihren negativen Auswirkungen entgegenzutreten. Die Vorteile von Gründächern und Grünfassaden in der Stadt sind vielfältig. Es entstehen neue Lebensräume für bedrohte Tierarten. Gleichzeitig verbessert sich die Luftqualität und das
Hitzeempfinden wird reduziert – sowohl in den Gebäuden als auch außerhalb.
Im Titelthema steht die Gebäudebegrünung im Fokus. Darüber hinaus gehen wir der Frage nach, welche Rolle 3D-Stadtmodelle und digitale Zwillinge beim Hitzeschutz spielen können. Mit Maximilian
Daus, Gartenbauingenieur und zuständig für die gärtnerischen Ausstellungen im Rahmen der Bundesgartenschau 2023 in Mannheim, sprachen wir über den Status quo und das Potenzial bei der Wohn- und Industriegebäudebegrünung.
Auch in der Rubrik Datenmanagement befassen wir uns zunächst mit der Anpassung an den Klimawandel in Städten. Im Projekt CoKLIMAx wird untersucht, wie die Stadtplanung in Konstanz mithilfe von Copernicus-Satellitendaten klimaresilienter gestaltet werden kann. Der zweite Beitrag
in dieser Rubrik beschreibt, wie die Nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle in der Schweiz die Herausforderungen im Datenmanagement löst. Denn die Daten, die für dieses Jahrhundertprojekt benötigt werden, sind umfangreich und heterogen.
Unser Themenblock „Technologie“ widmet sich dem Infrastruktur-Monitoring. Die Kombination aus künstlicher Intelligenz und geobasierten Datenanalysemethoden bietet ein großes Potenzial für
die Überwachung und Instandhaltung von Infrastrukturen. Nicht nur im Bereich der Gas-Pipelines, sondern auch bei anderen Versorgungsnetzen, wie Strom- oder Wasserleitungen, können ähnliche Lösungen eingesetzt werden.
Im großen Anwenderspecial „Geo-IT in der Energiewirtschaft“, welches wir in Kooperation mitden Fachmagazinen netzpraxis und EUROHEAT&POWER auf den Seiten S 1 bis S 20 präsentieren, behandeln wir in sechs Beiträgen ein breites Themenspektrum von der Planung für Energietrassen über Leitungs- und Planauskunft bis hin zur Leitungskontrolle und zum Leitungsmanagement.
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre und weniger extreme Hitzetage!