Artikelarchiv

Seite drucken

Alles offen - Produktfocus Open Source

Timo Thalmann

„Open“ ist gut. Wie ein Gütesiegel ziert das Wörtchen mittlerweile Softwareprodukte und Datenbestände: „Open Data“, „Open Source“, „Open Content“, „OpenStreetMap“, „Open Geospatial Consortium.“ Und immer schwingt dabei die Assoziation „kostenfrei“ mit. Das stimmt häufig und es stimmt auch wieder nicht.

 

Artikelauszug / Extract:

Das Problem in Deutschland ist das Urheberrecht. Nicht weil es über 90 Paragrafen dick ist, sondern weil es einem einzigen grundsätzlichen Prinzip folgt. Das lautet: Eine geistige Leistung ist bereits ab dem Moment ihrer Schöpfung automatisch geschützt. Sie gehört allein ihrem Urheber. Und sie kann ihm nie weggenommen werden. Man kann lediglich das Recht bekommen, diese geistige Leistung zu benutzen. Was ein Urheber nicht ausdrücklich gestattet, ist nicht erlaubt. Alles Weitere sind Detailregelungen für Ausnahmen nach dem Wenn-dann-Prinzip.

Aufgrund des Urheberrechts kann niemand Software verkaufen, sondern immer nur das Recht, diese zu benutzen. Software gilt als geistige Leistung. Allein deshalb kann ein Softwarehersteller zum Beispiel bestimmen, ob nur ein Einzelner oder mehrere Leute ein Programm benutzen dürfen. Die Idee von Open Source oder auch Freier Software stellt das Grundprinzip des deutschen Urheberrechts auf den Kopf. Auf rechtliche Ansprüche durch den Urheber wird absichtlich verzichtet.

Mit Open-Source-Software ist deshalb automatisch alles gestattet, was der Urheber nicht ausdrücklich untersagt. Insbesondere wird jeder Eingriff in die Software erlaubt. Genau deswegen ist sie „Open Source“, das heißt, ihr Quellcode liegt in einer für den Menschen oder besser für Programmierer lesbaren Form vor und kann beliebig verändert werden.

PDF herunterladenDownload PDF
Hier finden Sie mehr Informationen zum gis-Abonnement.