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DER ALCHEMIST – ZAUBEREI DER TECHNIK - ARGUMENTED REALITY

Jörg Kürschner, Richard Wetzel

Frank und Simone schleichen vorsichtig durch den Wald. „Und wir hätten doch den Frosch in den Sack stecken sollen!“, mosert Frank leise vor sich hin. „Nein, nein, ich bin mir sicher, wir finden noch etwas Besseres,“ versucht Simone ihn zu beschwichtigen. Und tatsächlich, hinter dem nächsten Baum wartet ein in vielen Farben leuchtender Schmetterling auf die beiden. Schwupps – und er ist im Sack! Jetzt eilen die beiden schnell zurück, um ihren Fund in den Kochtopf zu werfen. Frosch? Schmetterling? Kochtopf? Tierschützer brauchen keine Angst zu haben, denn bei „Der Alchemist“ handelt es sich um ein vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT entwickeltes Augmented Reality Spiel, bei dem die Spieler zwar in die Rolle der mythischen Trankmischer aus dem Mittelalter schlüpfen – aber weder Mensch noch Tier etwas zuleide tun. Angeboten wird das Spiel derzeit von der Bitou GmbH im Rahmen ihres Programms für Firmen und Vereine.

 

Artikelauszug / Extract:

Bevor wir das Spiel an sich näher beschreiben, ist es für das allgemeine Verständnis sicherlich sinnvoll, erst einmal auf die Technik einzugehen. Was ist ein „Augmented Reality Spiel“? Der Begriff „Augmented Reality“ bedeutet zunächst einmal so viel wie „Erweiterte Realität“. Man befindet sich damit irgendwo zwischen der echten Realität, der echten Natur und einer komplett im Computer existierenden Welt wie beispielsweise Second Life oder World of Warcraft. Jeder hat aber auch schon einmal eine Erweiterte Realität gesehen. Denn um nichts anderes handelt es sich, wenn bei der Fußballübertragung auf dem Spielfeld die Abseitslinie eingeblendet wird oder bei einem Schwimmwettkampf der aktuelle Weltrekord mit einer „mit schwimmenden“ Linie angezeigt wird.

In beiden Beispielen wird die Realität um vom Computer generierte und perspektivisch korrekt erscheinende Objekte erweitert, und das ganze geschieht in Echtzeit, also sofort. Neben einfachen Linien können auf die gleiche Art und Weise ebenfalls weitaus komplexere Objekte oder gar Charaktere dargestellt werden – wie die in der Einleitung erwähnten Frösche und Schmetterlinge beispielsweise.

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