Standortbezogene Dienste werden gegenwärtig vornehmlich in abgestimmter Kombination von Hardware, Software und Infrastruktur angeboten, so z. B. im Mobilfunk. Die Möglichkeiten des World Wide Web (WWW) sind im Vergleich dazu wegen unzureichender Lokalisierungsmöglichkeiten eines Nutzers stark eingeschränkt. Dieser Beitrag nutzt Ansätze zur standardisierten Übermittlung einer Positionsangabe im Hypertext Transfer Protokoll (HTTP). Es wird eine Software vorgestellt, die den Internet Explorer auf Windows Mobile Systemen um diese Parameter ergänzt und webgestützte Location Based Services somit prinzipiell ermöglicht. Mögliche Anwendungsszenarien verdeutlichen den Mehrwert durch die Kenntnis des aktuellen Aufenthaltsortes eines WWW-Anwenders. Neben einem Vergleich zu Lokalisierungstechniken und Grenzen anderer Methoden zur Darbietung standortbezogener Dienste werden notwendige Metadaten einer Positionsangabe für den zweckmäßigen Betrieb von Location Based Services diskutiert. Ebenso wird die Eignung gängiger Datenformate aus der Geoinformatik für diesen Anwendungszweck beurteilt. Die den Pocket Internet Explorer ergänzende Software ist als Experimentalversion auf www.geoinformatik.unirostock.de/LocationBasedWeb/ verfügbar.
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Standortbezogene Dienste (engl.: Location Based Services) werden heute in verschiedenen Maßstäben und auf Grundlage unterschiedlicher Lokalisierungstechniken für mobile und stationäre Geräte angeboten. Diese Dienste versprechen ein hohes wirtschaftliches Potenzial, da gezielt spezifische Informationen genutzt oder bereitgestellt werden können, was die Qualität eines Angebotes deutlich erhöht. Speziell Produktwerbung und Auskunftsdienste profitieren von der Kenntnis über den Standort eines Interessenten. Ein möglicher Mehrwert ist allerdings von der Zuverlässigkeit der Lokalisierungstechnik abhängig.