Moderne Technologien für eine hochgenaue Landwirtschaft gewinnen zunehmend an Bedeutung. Unter dem dazugehörigen Fachbegriff „Precision Farming“ werden verschiedene Methoden und Techniken - zum Beispiel die Satellitenortung, digitale Geländemodelle, Bodenkarten, Ertragsdaten und Geo-Informationssysteme, zusammengefasst und werden bei der Planung, Durchführung und Dokumentation von teilflächenspezifischen Maßnahmen (Aussaat, Düngung, Pflanzenschutz, etc.) eingesetzt. Der Einsatz dieser Technologien bringt aber eine steigende Last des Datenmanagements für den Landwirt mit sich. Daher müssen Möglichkeiten der Vereinfachung des Datenmanagements untersucht werden. Weil viele der erforderlichen Daten einen Raumbezug haben, eignen sich hier besonders moderne Lösungsansätze des Geoinformationsbereiches. Norm-basierte Technologien einer Geodateninfrastruktur (GDI) können viele Datenaustausche automatisieren oder vermeiden. Um die optimale Nutzung dieser Technologien zu demonstrieren, werden im Rahmen des preagro-Projektes die Anwendungsfälle einer landwirtschaftlichen GDI analysiert und prototypisch umgesetzt.
Artikelauszug / Extract:
1. Einleitung
Die Prozesse der informationsgeleiteten Pflanzenproduktion sind sehr komplex und hauptsächlich ortsbezogen. Die Komplexität der zu verarbeitenden Informationen steigt dadurch, dass nicht nur innerbetriebliche Informationen verarbeitet werden müssen, sondern der landwirtschaftliche Betrieb auch in einen breiten Verbund mit übergeordneten Stellen wie öffentlichen Datenanbietern (Katasteramt, Landwirtschaftsamt, Umweltbehörden usw.), Dienstleistern (Maschinenringe, Lohnunternehmen, Beratern, Landwirtschaftlichen Untersuchungsanstalten usw.) und Abnehmern in der Wertschöpfungskette (Lebensmittelerzeuger usw.) eingebunden ist. Auch wenn alle erforderlichen Daten bereits in digitaler Form erfasst werden, was meistens noch nicht der Fall ist, muss der Landwirt die Informationen finden, abrufen und in seine Arbeitsabläufe und seine Software einbinden können.