Obwohl Oswald Winkel zu Beginn des 20. Jahrhunderts drei Projektionen vorschlug, die heute als Winkel I, Winkel II und Winkel Tripel bekannt sind, befassen wir uns in diesem Beitrag nur mit der Winkel-II-Projektion, da deren Definition in der kartographischen Literatur unterschiedlich interpretiert wird. Einige Autoren verknüpfen diese Projektion mit der von Mollweide, andere mit der Projektion von Apian II. Basierend auf der Originalquelle, nämlich den Artikeln von Winkel aus den Jahren 1921 und 1928, kommen wir zu dem Schluss, dass Winkel nicht die Mollweide-Projektion, sondern die als Apian II bekannte Projektion verwendet hat. Darüber hinaus ergab die Untersuchung, dass einige Autoren falsch über die Verteilung der Verzerrungen der Winkel-II-Projektion schreiben. In diesem Beitrag wird genau gezeigt, dass für Winkels Wahl von j Q0 2 die Winkel-II-Projektion keine Standardparallelen hat, sondern nur zwei Standardpunkte auf dem Mittelmeridian, die den Breitengraden ±39°98007 entsprechen.