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Geomonitoring und Markscheidewesen als integrativer Teil des Umwelt­ managements in der Rohstoff- und Energiebranche – zukünftige Aufgaben

Jörg Benndorf

Untertägige Infrastruktur, die im Zusammenhang mit der Gewinnung und Speicherung von Rohstoffen oder Energie geschaffen und unterhalten wird, beeinflusst die Tagesoberfläche und die Umwelt. Typische Einflüsse sind Bodenbewegungen, die zu Beeinträchtigungen der Nutzung von Landflächen, zum Versagen von Wasser- und Abwassersystemen oder Schäden an anderer Infrastruktur, wie Häusern, Straßen und Medienleitungen, führen können. Damit einhergehend mindern diese Auswirkungen auch die Akzeptanz in vielen Teilen der Bevölkerung. Ein wesentlicher Teil des Umweltmanagements derartiger Projekte ist die kontinuierliche Beobachtung und Kommunikation der Auswirkung unter Nutzung verschiedenster Geomonitoring-Verfahren. Mit den heute verfügbaren Technologien des flächenhaften Monitorings, satelli­ten­gestützt oder terrestrisch, steht eine raumzeitlich sehr dichte Datenbasis zur Verfügung. Die darin enthaltenen Informationen über Bewegungsabläufe zeigen immer mehr die Grenzen von klassischen Prognosemodellen von Bodenbewegungen auf und regen an, sich wissenschaftlich damit auseinanderzusetzen und Modellansätze zu erweitern. Letzteres kann sowohl durch eine weitere Differenzierung der Modellparameter als auch durch eine kontinuierliche Aktualisierung dieser Parameter unter Nutzung von Filtermethoden erfolgen. Im Beitrag wird zunächst ein Closed-Loop-Ansatz vorgestellt, welcher einen kontinuierlichen Abgleich zwischen Monitoringdaten und Vorhersagen aus Prognosemodellen zum Ziel hat. Nachfolgend werden Möglichkeiten vorgeschlagen, Prognosemodelle zu verbessern. Die Intention dabei ist es, zu motivieren, sich weiter wissenschaftlich mit Prognosemodellen und deren Abgleich mit verfügbaren Monitoringdaten auseinanderzusetzen, um die heute verfügbaren Informationsquellen vollumfänglich zu nutzen. Damit können speziell die Fachdisziplinen Geomonitoring und Markscheidewesen zu einer transparenteren und offeneren Kommunikation interpretierter Ergebnisse des Monitorings mit den betroffenen Bevölkerungsgruppen beitragen und möglicherweise die Akzeptanz derartiger Projekte steigern.

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