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gis.Business Ausgabe 3/2025

Digitale Technologien für Küstenschutz, Landwirtschaft & Co.

Liebe Leserinnen und Leser,

laut Umweltbundesamt ist der Meeresspiegelanstieg eine der gravierenden Folgen des vom Menschen beeinflussten Klimawandels. Daraus ergeben sich große Herausforderungen für den Küstenschutz. Der vierte Bericht des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) von 2007 schätzt, dass der Meeresspiegel in den kommenden hundert Jahren je nach Emissionsszenario um ca. 18 cm bis 59 cm steigen könnte. Folgen eines Anstiegs in dieser Größenordnung wären vor allem die dauerhafte Überflutung von Landgebieten und das Eindringen von Salzwasser in das Grundwasser und in landwirtschaftliche Böden.

Das Thema Küstenschutz greifen wir im Titelbeitrag auf und stellen unter anderem eine Anwendung vor, um die Klimaauswirkungen auf den Meeresspiegelanstieg in unterschiedlichen Szenarien besser abschätzen zu können. Forscher der Hafencity Universität Hamburg entwickelten bereits 2022 die sogenannte „Sea Level Map“. Im Titelinterview sprachen wir mit Dr. Bernhard Zagel von der Universität Salzburg, welche Auswirkungen das schwindende Eis in den Hochgebirgen hat und wie es gleichzeitig die Küstenregionen bedroht. Seiner Meinung nach spielten Geo-IT-Lösungen eine zentrale Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel. Ein erfolgreiches Beispiel für ein Frühwarnsystem ist das Flood Early Warning System in den Niederlanden.

In der Rubrik „Datenmanagement“ beschäftigen wir uns mit der digitalen Landwirtschaft. Die immer komplexeren und sich ändernden Vorschriften stellen viele Landwirte vor große Schwierigkeiten und fordern neue Lösungen für teils alte Probleme. Hoffnung verspricht die Digitalisierung. Doch die sollte nicht zu kurz greifen, indem sie an den Ackergrenzen und Stalltüren aufhört. Über bürokratische Herausforderungen und wie Geo-IT hier unterstützen kann, sprachen wir mit Andreas Dörr, Landwirt und Gründer des Unternehmens Landmanager GmbH, und Dr. Klaus Brand, Geschäftsführer der GI Geoinformatik. Ihr Credo: die digitale Arbeit für den Landwirt verbessern – draußen auf dem Feld und im Büro.

Unser Themenblock „Technologie“ widmet sich zunächst der GNSS-basierten Erfassung von Wasserleitungs- und Kanalsystemen. Danach steht das Thema „Satellitentechnologie in der Landwirtschaft“ im Fokus. Moderne Technologien – allen voran die Fernerkundung mittels Satelliten und Drohnen – bieten den verschiedenen Akteuren in der Landwirtschaft neue Werkzeuge, um datenbasierte Entscheidungen treffen und präziser, nachhaltiger und effizienter wirtschaften zu können.

In unserem Special stellen wir aktuelle Anwendungsfälle für das Monitoring und die Frühwarnung mit Geo-IT vor. Die voranschreitende Klimaerwärmung und die Zunahme der Intensität sowie die Häufigkeit von Klimafolgen erfordern ein immer schnelleres Handeln im Fall einer Naturkatastrophe. Intelligente Geo-Anwendungen liefern immer bessere und genauere Datengrundlagen, auch für den Klimaschutz und die Energiewende.

Viel Spaß beim Lesen dieser Ausgabe wünscht Ihnen

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