Um z. B. das Hochwasserrisiko von Wildbächen zu beurteilen, müssen deren hydraulische Bedingungen bekannt sein. Für deren Berechnung werden hochwertige Geländedaten des Bachbetts sowie der angrenzenden Ufer- und Überflutungsbereiche benötigt. Klassische Geländemodelle werden aus topographischen, luftgestützten Laserscans (rote Wellenlänge) abgeleitet und mit terrestrischen Vermessungen des Bachbetts ergänzt. Letztere werden entlang von Querprofilen vorgenommen, da diese Lasersysteme nicht den Wasserkörper durchdringen. Somit sind geometrische Daten für die Gewässersohle mit hoher räumlicher Auflösung und Abdeckung vergleichbar der Datendichte aus dem topographischen Laserscan kaum verfügbar. Hier wurde ein neues, wasserdurchdringendes Lasersystem (grüne Wellenlänge,
FFG-Projekt Universität Innsbruck & Riegl LMS) verwendet, um alpine Gebirgsbäche zu vermessen.
Es wurden detaillierte Daten des Bachbetts, Ufers und Vorlands mit einem einzigen Sensor gewonnen (ca. 30 Punkte/m2). Diese wurden dann für numerische Telemac2D-Simulationen verwendet. Die Netzgenerierung erfolgte auf Grundlage von Bruchkanten oder einer Ausdünnung der Punktwolke. Es wurde eine Kalibrierung mittels zahlreicher Punkte der Wasseroberfläche aus den Hydromapping-Daten realisiert. Die Daten bilden eine sehr gute Grundlage für die Generierung von Berechnungsnetzen des Flussbetts, was durch den Vergleich von Simulationsergebnissen mit unterschiedlicher Datengrundlage deutlich wird (Querprofile vs. Hydromapping). Die Ergebnisse zeigen zudem neue Möglichkeiten, gemessene und simulierte Wassertiefen zu vergleichen.