Um das hohe Potenzial von gegenwertigen Tachymetern und Lasertrackern in der Messtechnik vollständig zu nutzen, sind eine sachgerechte Auswertung der Messdaten und eine transparente Bestimmung der Messunsicherheiten unumgänglich. Insbesondere die interdisziplinäre Zusammenarbeit erfordert nicht nur eine einheitliche Terminologie sondern auch transparente Genauigkeitsmaße.
Mit dem Leitfaden zur Ermittlung von Messunsicherheiten (GUM) wurde eine international und fachübergreifend anerkannte Strategie erarbeitet, Messunsicherheiten zu bestimmen und anzugeben. Ungeachtet des Leitfadens fehlen dem Messtechniker vorrangig softwareseitige Umsetzungen, die ihm bei seiner täglichen Arbeit und der Anwendung des GUM unterstützen. In diesem Beitrag wird zunächst für Polarmesssysteme, insbesondere Lasertracker, ein umfassendes Konzept zur Bestimmung des Unsicherheitsbudgets beschrieben, welches neben zufällig streuenden Abweichungen auch systematische Einflüsse berücksichtigt.
Im zweiten Teil wird eine Auswertestrategie auf Basis verketteter Quaternionentransformationen vorgeschlagen, welches dieses Konzept zur Bildung des stochastischen Modells innerhalb der Ausgleichung berücksichtigt.
