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Neue App für Verkehrssicherheit

Permanente Gefahrenstellen können zentral per App gemeldet und so andere Verkehrsteilnehmer geschützt werden. Langfristig sollen die Gefahren strukturell beseitigt werden.

 

Jeder warnt jeden – mit der neuen App können Verkehrsteilnehmer einander warnen. Bild: PTV Group

Schlechte Straßenverhältnisse oder unübersichtliche Stellen sind gefährliche Verkehrssituationen, die eine Mehrzahl der Deutschen täglich erlebt – egal ob Fußgänger, Radler oder Autofahrer. Eine repräsentative Umfrage der Initiative für sicherere Straßen ergab, dass 61 Prozent der Deutschen täglich eine oder mehrere Gefahrenstellen auf ihren Wegen erleben. Am häufigsten wurden dabei schlechte Straßenverhältnisse (46 Prozent) sowie unübersichtliche Stellen (42 Prozent) genannt. Die Untersuchung bezog sich auf längerfristig vorhandene Gefahrenquellen, nicht auf Staus, Sperrungen oder ähnliches.

Verkehrssicherheit erhöhen

Aber auch die anderen Verkehrsteilnehmer stellen ein Risiko dar: Fehlverhalten durch Autofahrer und Radfahrer sind häufig genannte Gründe für Gefahrensituationen auf der Straße. Fast jeder kennt Gefahrenstellen vor seiner Haustür, die es meist schon sehr lange gibt. Aber oft wird von offizieller Seite erst etwas unternommen, nachdem es zu Unfällen beziehungsweise Unfallhäufungen kam. Jetzt können endlich alle Verkehrsteilnehmer selbst zu mehr Sicherheit auf der Straße beitragen und gefährliche Stellen auf einer zentralen Online-Karte melden oder bereits gemeldete Stellen unterstützen.

Viel mehr als der Unfallatlas

Zusammen mit der RWTH Aachen hat die Initiative für sicherere Straßen im Pilotprojekt „Früherkennung von Gefahrenstellen im Straßenverkehr“ solche Meldungen im Raum Bonn/Aachen bereits erfolgreich getestet. Nun startet das daraus entstandene Portal bundesweit.

Im Rahmen des Pilotprojektes wurden Tausende Meldungen zu Gefahrenstellen samt Kommentaren und Fotos von Nutzern eingetragen. Diese Informationen werden mit polizeilichen Unfalldaten sowie mit Wetterdaten und weiteren Einflussfaktoren zusammengebracht und ein Gefahrenscore berechnet. Die bisherigen Auswertungen zeigen, dass man damit zukünftig in der Lage sein wird, Vorhersagen über Unfallschwerpunkte treffen zu können, bevor es dort zu Unfällen kommt.

Verstärkt wird das Forschungs-Konsortium inzwischen durch die Deutsche Hochschule der Polizei sowie die Verkehrsplaner der PTV AG und DTV-Verkehrsconsult GmbH.

Selbst Gefahrenstellen per App melden

Alle Verkehrsteilnehmer, gleich ob zu Fuß, per Fahrrad oder motorisiert unterwegs, sind aufgerufen, ab sofort selbst gefährliche Stellen zu melden. Dies geht schnell und intuitiv über die Internetseite oder über die Gefahrenstellen Android App. Die so entstehende deutschlandweite Gefahrenstellen-Karte soll nicht nur dazu beitragen, andere Verkehrsteilnehmer vor Gefahren zu warnen, sondern soll es zudem möglich machen, bei der Navigation nicht nur die schnellste, sondern alternativ die sicherste Route zu wählen.

Darüber hinaus soll die Gefahrenkarte Basis sein für den Dialog mit Kommunen: Wenn sich bestimmte Gefahrenstellen aufgrund von hoher Bürgerbeteiligung herauskristallisieren, ist dies ein klarer Auftrag an die jeweilige Kommune, hier zu prüfen, inwieweit gefährliche Stellen zum Beispiel durch bauliche Maßnahmen entschärft werden können. Das kann vom Zurückschneiden von Bewuchs über einen neuen Überweg bis hin zu besonders gekennzeichneten Fahrradwegen reichen.

Weitere Informationen unter

https://company.ptvgroup.com/de/

www.gefahrenstellen.de

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