Öffentliche Geodaten

„Cooler“ Stadtplan zeigt Orte zum Abkühlen in Gießen

Eine neue Stadtkarte zeigt „coole“ Stellen in Gießen.

Springbrunnen in der Grünanlage in der Ostanlage. Bild: Stadt Gießen

Eine Alternative zum dunklen Zimmer und energiefressenden Ventilator sind an heißen Sommertagen kühle Orte in der Stadt. Davon ist Gießener Umweltdezernentin Gerda Weigel-Greilich überzeugt. Eine neue Stadtkarte zeigt nun „coole“ Stellen in der Stadt. Das sind stadtnahe schattige Parkanlagen, aber auch schattige Alleen und Wege an Gewässern. Nicht zu vergessen, die wohltuende Kühle, die bei Brunnen, Wasserspielen und Wasserfontänen zu finden ist. Es gibt aber auch versteckte Brunnen. Im Stadtbild werden zudem Sitzgelegenheiten unter Einzelbäumen oder Baumgruppen leicht übersehen.

Die Umweltdezernentin möchte das Thema „Wo kann man sich in Gießen abkühlen?“ mit dieser Karte in den Fokus der Öffentlichkeit rücken. Das gemeinsame Projekt von Umwelt- und Vermessungsamt zeigt mit dieser Karte aber nicht nur, wo kühles Nass und schattiges Grün zu finden ist, sondern auch die bioklimatisch belasteten Innenstadtbereiche. Die Klimaanalyse von 2014 hatte ergeben, dass nachts zwischen Innenstadt und grünem Außenbereich, wie zum Beispiel der Wieseckaue eine Temperaturdifferenz von bis zu neun Grad vorliegen kann.

Man habe als Stadt beschlossen, bis zum Jahr 2035 klimaneutral zu werden. Dennoch: weltweit wachse der Ausstoß an Treibhausgasen, und es sei mit weiteren Hitzesommern zu rechnen, stellt Weigel-Greilich fest. Der bebaute Stadtraum erhöht die Temperatur zusätzlich. Denn die Hitze des Tages wird in Beton und Asphalt gespeichert und nachts an die Umgebung abgegeben. Und für die Gesundheit spielen nicht nur die Tageshöchstwerte eine wichtige Rolle, sondern auch eine fehlende nächtliche Abkühlung ist sehr belastend. Tagsüber kann Schatten und kühles Nass auf jeden Fall Linderung verschaffen. Der Wärmestrahlung der Sonne kann man zum Beispiel unter schattigen Bäumen entkommen.

Das Baden oder der Aufenthalt in kühlen Gebäuden kann ebenfalls bei Hitze helfen. Kirchengebäude heizen sich zum Beispiel aufgrund von dicken Mauerwerk nicht so schnell auf. Ansonsten kann man sich mit Wasser auf Armen und Händen kurzfristig Linderung verschaffen. Da man sich nicht nur vor direkter Sonneneinstrahlung schützen muss, sondern auch regelmäßig und ausreichend trinken sollte, sind auf dem neuen Stadtplan auch die Brunnen mit Trinkwasserqualität verzeichnet. Ebenfalls verzeichnet sind Geodäsie, Geoinformation, Geo, Geoinformatik, GI, „Refill Stationen“, an denen man kostenfrei Leitungswasser ins mitgebrachtes Gefäß auffüllen lassen kann. Die selbsterklärende interaktive Themenkarte „Cooler Stadtplan – erfrischend anders“ ist übersichtlich und auch mit kurzen Infos zu den kühlen Orten versehen.

Weitere Informationen unter www.giessen.de

Keywords: Geodäsie, Geoinformation, Geo, Geoinformatik, GI, Gießen, Stadtplan