Verbände

Coronapandemie – Umfrage zur aktuellen Situation der Geo-Branche

Eine Ad-Hoc-Befragung der beruflichen Community sammelt Informationen über Auswirkungen der Coronapandemie auf Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement.

Vom Studenten bis zum Professor, vom Mitarbeiter bis zum Geschäftsführer und Behördenleiter – die Umfrage soll zu einer Einschätzung der Geo-Branche im Zuge der Coronapandemie führen. Bild: Piro4D / Pixabay

Die Coronapandemie beeinflusst unseren privaten und beruflichen Alltag in einem noch nie erlebten Maße. Spätestens seit dem Verfügen der Kontaktsperre hat sich unsere Art des Miteinanders und vor allem auch des Arbeitens massiv gewandelt. Homeoffice beziehungsweise mobiles Arbeiten zuhause sind inzwischen für viele von uns die Regel – vor wenigen Wochen noch undenkbar.

Verbunden mit dieser neuen Situation und allen Unwägbarkeiten für die nächste Zeit kann es je nach Sektor, Tätigkeitsfeld und Arbeitsplatz unterschiedliche Fragen, Anliegen und auch Lösungen geben. Hier sieht der DVW e.V. einen erheblichen Informationsbedarf für unsere Berufsgemeinschaft, der übergreifend bislang kaum abgedeckt wird.

Daher hat sich der DVW e.V. dazu entschieden, unserer Community kurzfristig einen Überblick über die aktuelle Lage in Geodäsie, Geoinformation. Landmanagement und benachbarten Feldern zu verschaffen.

Umfrage bereits jetzt ein großer Erfolg

In dieser Mitteilung hat man exemplarische Ergebnisse zusammengestellt, die auf Basis von insgesamt 1290 ausgefüllten Fragebögen beruhen. Die Teilnehmer verteilten sich wie folgt nach Sektoren: 57 Prozent behördlicher Bereich, 9 Prozent Forschung und Lehre, 18 Prozent Vermessungsbüros und Selbstständige, 16 Prozent Unternehmen. Nachfolgend sind einige aktuell wichtige Ergebnisse und Erkenntnisse dargestellt. Der bisherige Stand ist ein beachtlicher Erfolg für das innovative Vorgehen des DVW e.V im Rahmen seiner Netzwerkaktivitäten.

Verlagerung ins Homeoffice als Gebot der Stunde – Umsetzung trotz Kurzfristigkeit offenbar recht erfolgreich

In den befragten Bereichen zeigt sich eine kurzfristige, aber weitreichende Realisierung von Homeoffice-Arbeitsplätzen. Nach Rückmeldung der Teilnehmer sind im behördlichen Bereich inzwischen in 43 Prozent mehr als die Hälfte der Beschäftigten im Homeoffice (drei Prozent vor der Krise), lediglich zu fünf Prozent wird Homeoffice noch nicht genutzt (22 Prozent vor der Krise). Eine Ausnahme bilden hier die Vermessungsbüros und Selbstständigen, bei denen zwar der Homeoffice-Anteil zugenommen hat, jedoch nach wie vor 39 Prozent der Mitarbeiter dies nicht nutzen (können) – vor der Krise 67 Prozent - aufgrund der fehlenden Eignung des Arbeitsplatzes.

Über die Sektoren hinweg ist, soweit abgefragt, die Zufriedenheit mit dieser Arbeitsweise beziehungsweise mit den in Betrieben und Einrichtungen getroffenen Maßnahmen insgesamt mit Zustimmungswerten zwischen 80 Prozent und 100 Prozent sehr hoch. Dies liegt offenbar auch an der funktionierenden technischen Ausstattung und den verfügbaren Internetzugängen in weitgehend guter Qualität.

Organisation des fachlichen Austauschs bevorzugt mittels Online-Konferenztools und E-Mail-Kommunikation

Online-Kommunikationstools und E-Mails sind derzeit die bevorzugten Kommunikationswerkzeuge (über 30 Prozent). Daneben kommen auch Kollaborationsplattformen und Telefonkonferenzen zum Einsatz, wobei es hier je nach Arbeitsbereich deutliche Unterschiede geben kann.

Derzeit kaum Nutzung der staatlichen Hilfsprogramme – ambivalente Bewertung der langfristigen Auswirkungen

Die Abfrage im Bereich der Selbstständigen und der Unternehmen zeigt, dass die kurzfristig aufgelegten staatlichen Hilfsprogramme zu einem überwiegenden Teil nicht beziehungsweise derzeit nicht nachgefragt werden. Die langfristige Auswirkung der Coronakrise auf die Firma beziehungsweise das Unternehmen bewertet etwa eine Hälfte der Befragten mit gleichbleibend bzw. positiv, die andere Hälfte hingegen mit negativ bis sehr negativ.

Chancen in der Verstärkung der Digitalisierung und im innerbetrieblichen Zusammenhalt – Schwierigkeiten durch unklare Entwicklungen und erhöhten Organisationsaufwand

Die Chancen, die die aktuelle Krise bietet, werden mehrheitlich in der Verstärkung der Digitalisierung (bis über 50 Prozent) und der Stärkung des innerbetrieblichen Zusammenhalts gesehen. Die genannten Schwierigkeiten liegen vor allem in der generellen Unklarheit hinsichtlich der weiteren Entwicklung (etwa 40 Prozent) und dem erhöhten Aufwand für Organisation und Abstimmung (etwa 30 Prozent).

Fortführung der Befragung – weitere Ergebnisse ab Gründonnerstag

Um weiteren Interessierten die Teilnahme zu ermöglichen und die Ergebnisse zu konsolidieren, wird die Umfrage bis in die Karwoche fortgesetzt. Eine Berichterstattung erfolgt am Gründonnerstag über die bekannten Informationskanäle des DVW e.V. (Webseite, Newsletter, Twitter, Facebook).

Weitere Informationen unter www.dvw.de

Keywords: Geodäsie, Geoinformation, Geo, Geoinformatik, GI, Corona, DVW