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Smart City beginnt im Kopf

Die Stadt der Zukunft braucht Experten, die Fachwissen verknüpfen. Richtige Köpfe fehlen aber noch. Die HFT Stuttgart bringt nun mit einem neuem Master-Studiengang Smart-City-Experten hervor. Die Innovationsplattform Smart City Solutions part of Intergeo zeigt außerdem vom 17. bis 19. September 2019 in Stuttgart wieder Lösungen für intelligente Städte.

„Smart Citys beginnen im Kopf und nicht mit der Technik“, sagt Prof. Roland Dieterle. Und für die richtigen Köpfe sorgt der Architekt selbst. Dieterle hat an der Hochschule für Technik Stuttgart vor kurzem den Master-Studiengang „Smart City Solutions“ ins Leben gerufen. Der Architekt ist in seinem Berufsleben viel herumgekommen und wer ihm zuhört, begreift schnell, wie wichtig die richtigen Köpfe sind, um das Thema Smart City auch bei uns voranzutreiben. Und wie wichtig Brückenschläge sind, über Disziplinen und Fachrichtungen hinaus. Brücken will auch die Lösungsplattform Smart City Solutions vom 17. bis zum 19. September 2019 in der Messe Stuttgart schlagen. Integriert in die Geodäsie-Leitmesse Intergeo zeigt die Smart City Solutions Use Cases und Technologien, regt zum Teilen und Weiterdenken an.

„Wir müssen über Grenzen hinwegdenken“

„In den Stadtverwaltungen gibt es hervorragende Fach-Experten“, sagt Dieterle, „aber dieses Fachwissen muss verknüpft werden. Smart Citys brauchen Menschen, die über Grenzen hinwegdenken.“ Ria Fernandez kommt aus Indien, hat Architektur studiert und wird jetzt in Dieterles Studiengang zur Smart-City-Expertin. „Architekten überall auf der Welt designen Gebäude, aber sie verstehen nicht, wie Gebäude als Teil der Stadt funktionieren“, sagt sie. Aus welchen Fachbereichen die Studierenden stammen, ist Studiengangsleiter Dieterle erst einmal egal. Die richtige Mischung aus allem sei wohl am besten.

Smart City ist Chefsache – oder doch nicht?

Wo diese Smart-City-Experten später einmal wirken sollen? „In einer Stadt am sinnvollsten direkt bei der Verwaltungsspitze angesiedelt“, findet Thomas Eichhorn. Er ist Geschäftsbereichsleiter beim Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung in Hamburg – die Hansestadt ist ein Vorreiter in Sachen Smart City in Deutschland. Im Stadtstaat Hamburg ist das Thema direkt in der Senatskanzlei angesiedelt, also Chefsache. „Das ist wichtig, weil Smart City ohne politischen Wandel nicht funktioniert“, sagt Eichhorn.

Fragen der Zukunft, die heute schon Antworten erfordern

Ein Gedanke, der in vielen anderen Städten im Land offenbar noch nicht angekommen ist. Zwar sind die Probleme und Herausforderungen für Städte angesichts immer weiterwachsender Einwohnerzahlen erkannt: immer mehr Staus, schlechtere Luft, wachsender Energiebedarf, ein Mangel an Wohnraum. Eine Befragung der Smart City Solutions part of Intergeo allerdings ergab, dass mehr als die Hälfte der befragten Städte über keinen Smart-City-Verantwortlichen im Rathaus verfügt. Die Zuständigkeiten fürs Thema sind, wenn vorhanden, vielfältig: Stadtplaner, Verkehrsexperten, externe Dienstleister oder Wirtschaftsförderer kümmern sich um die lebenswerte Stadt der Zukunft.

Expo und Konferenz bringen Inspiration für die Stadt der Zukunft

Die aktuelle Situation zeigt, dass das Zukunftsthema Smart City auch einen großen Bedarf für eine entsprechende Messe- und Konferenzplattform hat. Die Smart City Solutions bündelt Kräfte und bringt relevante Akteure zusammen. Einzigartig wird sie durch ihre direkte Anbindung an die Weltleitmesse für Geodaten Intergeo. „Geodaten sind eine wesentliche Grundlage für Lösungskonzepte“, sagt Dieterle. „Aber nur das Messen allein macht es noch nicht aus, wir müssen auch Aktionen daraus ableiten.“ Die Verbindung von Geodäsie-Messe und Smart-City-Lösungsplattform kann daher beiden Seiten Inspirationen bringen. 

Im Mittelpunkt der Expo stehen Use Cases und Technologien von Städten und Lösungsanbietern. Fünf Schwerpunktthemen sorgen für die notwendige ganzheitliche Betrachtung: Mobilität und Verkehr, Energie und Umwelt, Sicherheit und Resilienz, Stadt- und Raumplanung sowie Open Data und Datenmanagement. Der Konferenzteil setzt Themenschwerpunkte, liefert Best Practices von Städten und Lösungsanbietern sowie Inspirationen von Startups. Zudem steht der Schwerpunkt Weiterbildung im Fokus: für Smart-City-Vordenker und alle, die es werden wollen.

www.smartcitysolutions.eu