Verbände

Mitgliederversammlung des DDGI zu Gast beim Wupperverband

Im Vorfeld der ordentlichen Mitgliederversammlung hatten die Mitglieder des Vorstandes und Beirats des DDGI in einer offenen Sitzung Gelegenheit, sich mit den Bundestagsabgeordneten Jürgen Hardt (CDU) und Helge Lindh (SPD) über das aktuelle politische Programm des DDGI und die Situation des deutschen und europäischen Geoinformationswesens auszutauschen.

Diskussionsrunde mit Jürgen Hardt, MdB, im Konferenzsaal des Wupperverbandes im Dezember 2018. Bild: DDGI

Die unterschiedliche Handhabe von Open Data in den Bundesländern und die Auswirkungen auf die Geoinformationsbranche wurden heiß diskutiert. Ein besonderes Augenmerk fiel dabei auf die Inwertsetzung und Nutzung von Geodaten der Verwaltung, die nicht frei verfügbar sind. Die Mitglieder hatten die Gelegenheit, die Abgeordneten auf die daraus resultierenden Probleme, die bei der Beschaffung öffentlicher Geodaten immer noch Praxis sind, hinzuweisen. Mit unterschiedlichen Beispielen aus der Praxis konnten die Schwierigkeiten sehr anschaulich dargelegt werden.

Ein weiterer Schwerpunkt der Diskussion war die Digitalisierung, wobei der Breitbandausbau nur als notwendige Voraussetzung und nicht als Bestandteil der eigentlichen Digitalisierung betrachtet wurde. Bei der Schilderung der massiven Probleme bei Ausbildung und Nachwuchsgewinnung stießen die Teilnehmer auf offene Ohren bei den beiden Abgeordneten. Der DDGI sieht, trotz der Fortschritte der letzten Jahre, immer noch viele Aufgaben und Herausforderungen, die bewältigt werden müssen.

Anhand von Beispielen wurden die Möglichkeiten und Chancen, die durch Erdbeobachtung und das europäische Programm Copernicus realisierbar sind, vorgestellt. Der Wupperverband selbst konnte durch Berichte über aktuelle Forschungsprojekte im Bereich Wasserwirtschaft dazu beitragen. Herr Wulf, der Vorstand des Wupperverbandes, betonte in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung von verlässlichen und aktuellen Geoinformationen für die Wasserwirtschaft. Die aktuellen Diskussionen von anthropogenen Spurenstoffen, wie (Micro-) Plastik und Medikamentencocktails, in den Fließgewässern und Meeren veranschaulichen die Bedeutung einer vernetzten und offenen Geodateninfrastruktur für die Wasserwirtschaft bei der Problemanalyse, der Quantifizierung und Visualisierung. Es wurde anschaulich dargelegt, zu wie vielen aktuellen ökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Problemstellungen der Einsatz von Geoinformationen den Weg zu deren Lösungen ebnet. Den Abgeordneten konnte so ein Bild über das Spektrum und die Leistungsfähigkeit des deutschen Geoinformationswesens vermittelt werden.

Die Ziele des Verbandes für 2019

Auf der Mitgliederversammlung berichteten die Verbandsorgane über die Aktivitäten und Ergebnisse des Jahres 2018. Der Vorstand konnte eine positive Bilanz ziehen. Das politischen Programm für die aktuelle Legislaturperiode, der erfolgreiche Start des neuen Intergeo-Konzeptes sowie die Positionspapiere der Kommission Copernicus und der Taskforce Ausbildung bilden die solide Basis für die weiteren Arbeiten über das nächste Jahr hinaus. Die Netzwerkarbeit als Copernicus Relay wird natürlich fortgeführt.

Die weiteren geplanten Aktivitäten stehen unter dem aktuellen Motto „Geoinformationen für die digitale Zukunft“. Der DDGI wird auch im Jahr 2019 auf der Intergeo in Stuttgart mit einem eigenen Stand vertreten sein. So kann der DDGI seinen Mitgliedern und Netzwerkpartnern die Möglichkeit bieten, sich als Mitaussteller auf dem Stand des DDGI zu präsentieren.

Auch soll das erfolgreiche Format des deutschen Geoforums wieder aufgegriffen werden. Im November 2019 plant der DDGI ein neues Geoforum in Berlin. Zu dieser Gelegenheit wird der DDGI auch sein 25-jähriges Jubiläum feiern. Dies gibt dann einerseits die Möglichkeit, einen Rückblick zu geben, aber viel mehr die zukünftigen Themen und Bedarfe zu adressieren.

Weitere Informationen unter www.ddgi.de

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