Wissenschaft & Forschung, Vermessung

Wissenschaftspreis Geodäsie 2018

Der Ausschuss Geodäsie der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (DGK) vergibt den diesjährigen DGK-Preis an Dr.-Ing. Christoph Holst für hervorragende Leistungen auf dem Gebiet „Approximation und Verformung von Oberflächen“.

Dr.-Ing. Christoph Holst. Bild: DGK

Die DGK vergibt den diesjährigen Wissenschaftspreis Geodäsie (DGK-Preis 2018) an Dr.-Ing. Christoph Holst von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn. Die DGK würdigt mit dem Preis die national und international sehr anerkannten Leistungen von Dr. Holst auf dem Gebiet „Approximation und Verformung von Oberflächen“. Als Leiter der Arbeitsgruppe „Laserscanning und Oberflächenanalyse“ hat er eine äußerst beeindruckende Breite von Methoden und messtechnischen Ansätzen zur Erfassung von Oberflächenverformungen und deren Approximation entwickelt und erfolgreich angewendet. Das Spektrum reicht von großräumigen Bodenbewegungen mittels Nivellement über die Verformungen von Radioteleskopen bis hin zu Veränderungen von Pflanzenoberflächen durch Laserscanning. Seine Arbeiten haben zu einem signifikanten wissenschaftlichen Fortschritt in der Ingenieurgeodäsie beigetragen.

Dr. Holst hat von 2005 bis 2010 Geodäsie und Geoinformation an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn studiert und wurde 2015 mit der Arbeit „Analyse der Konfiguration bei der Approximation ungleichmäßig abgetasteter Oberflächen auf Basis von Nivellements und terrestrischen Laserscans“ mit Auszeichnung promoviert. Nach der Promotion hat er sich methodisch auf das terrestrische Laserscanning (TLS) konzentriert. Neben innovativen Anwendungen hinsichtlich der Form- und Verformungsbestimmung von Nutzpflanzen hat er sich beachtliche internationale Reputation durch seine Forschungen zur Kalibrierung des TLS erworben.

Methodisch hat Dr. Holst wesentliche Beiträge zur TLS-basierten Deformationsanalyse von Oberflächen geleistet, eines der derzeit wissenschaftlich bedeutendsten Themen der Ingenieurgeodäsie. Seine Arbeiten zu den vielfältigen gekoppelten wissenschaftlichen Fragestellungen mit neuen integrierten Ansätzen hinsichtlich Modell- und Messunsicherheiten haben die Ingenieurgeodäsie wesentlich vorangebracht. Er erschließt mit seinen methodischen Arbeiten zahlreiche neue Anwendungen auf unterschiedlichen Skalenebenen zum Beispiel in den Bereichen Pflanzenbau und Industrieanlagen.

Aufgrund seiner bisherigen Leistungen in der Forschung erhielt Dr. Holst 2017 im Rahmen des Nachwuchsförderprogramms der Universität Bonn „Argelander Program for Early-Career Researchers – Reaching for the Stars“ einen Argelander Grant „Starter Kit Postdoc“ zur Förderung talentierter und hochqualifizierter Postdoktoranden.

Der mit 2000 Euro dotierte DGK-Preis wird im Rahmen der diesjährigen Intergeo überreicht.

Weitere Informationen unter www.dgk.badw.de

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