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Drohnenvermessung schafft Datengrundlage für gezielten Hochwasserschutz

Riwa liefert präzise 3D-Geländedaten für die Planung künftiger Schutzmaßnahmen beim Hochwasserschutz.

Eine hochpräzise Drohnenvermessung des Gemeindegebiets von Apfeltrang und der umliegenden Flächen liefert die Grundlage für wirksame Hochwasserschutzmaßnahmen.Bild: Ingenieurbüro Dr.-Ing. Koch Bauplanung GmbH

Apfeltrang, ein Gemeindeteil von Ruderatshofen im Ostallgäu, hatte in den vergangenen Jahren immer wieder mit Starkregenereignissen und Überflutungen zu kämpfen. Zuletzt führten im Juli 2024 heftige Regenfälle zu Unwetterschäden. Um künftig besser gewappnet zu sein, setzt die Gemeinde auf moderne Technologie: Eine hochpräzise Drohnenvermessung des Gemeindegebiets und der umliegenden Flächen liefert nun die Grundlage für wirksame Hochwasserschutzmaßnahmen. Untersucht wurde sowohl gewässerinduziertes Hochwasser als auch wildabfließendes Wasser infolge von Starkregen. Die Erhebung der erforderlichen Geländedaten erfolgte durch Riwa.

Präzise Daten durch Drohnentechnologie

Für die Datenerhebung setzte Riwa für befestigte Flächen wie Straßen, Gebäude und Gräben auf klassische Vermessungstechniken über Sensoren, zum Beispiel tachymetrische oder GNSS-Vermessung. Für unbefestigte Flächen, beispielsweise Wiesen, kam hingegen eine Drohne zum Einsatz. In einer Flughöhe von etwa 100 Metern wurden 19 Hektar im Gemeindegebiet Apfeltrang beflogen. Aus den dadurch entstandenen hochaufgelösten und tagesaktuellen Luftbildern hat Riwa ein digitales 3D-Geländemodell erstellt – mit einer Bodenauflösung von 1,5 Zentimetern und einer Höhengenauigkeit von rund 3,5 Zentimetern. Diese Präzision ermöglicht es, auch kleinste Geländeunterschiede und bisher unbekannte Fließwege bei Starkregen sichtbar zu machen.

„Mit unserer Drohnenvermessung können wir Planern extrem genaue und tagesaktuelle Geländedaten für sehr große Flächen zur Verfügung stellen“, erklärt Thomas Klotzke, Teamleiter der Vermessungsabteilung in Kempten bei Riwa. „Gerade für den Hochwasserschutz ist dies entscheidend, um auf Basis dieser Informationen gezielt Schutzmauern, Schutzwälle, Rückhaltebecken oder andere Maßnahmen zu planen. Die Drohnenvermessung erfolgt zudem wesentlich schneller und kosteneffizienter als eine herkömmliche Vermessung. Zum Vergleich: Eine klassische Vermessung von 19 Hektar würde in etwa zwei bis drei Wochen dauern. Mit unserer Drohne erledigen wir die Datenerfassung der unbefestigten Flächen innerhalb eines halben Tages.“

Grundlage für zukünftige Schutzmaßnahmen

Die Gemeinde Ruderatshofen hat das Ingenieurbüro Dr.-Ing. Koch Bauplanung GmbH mit der Entwicklung künftiger Hochwasserschutzmaßnahmen beauftragt. Für die Geländevermessung mittels Drohne setzte das Ingenieurbüro auf die Zusammenarbeit mit Riwa. Die auf diese Weise gewonnenen 3D-Geländedaten fließen nun in das Programm zur Hochwassersimulation und hydraulischen Berechnung des Ingenieurbüros ein. Damit lässt sich nachvollziehen, wie sich Starkregenereignisse künftig auswirken können. Diese Erkenntnisse bilden die Grundlage für die Planung und Umsetzung gezielter baulicher Schutzmaßnahmen.

„Nach den Überflutungen der vergangenen Jahre war uns klar, dass wir aktiv werden müssen“, sagt Bürgermeister Johann Stich der Gemeinde Ruderatshofen. „Für die Detailuntersuchung im Rahmen des Innerorts-Bebauungsplans brauchten wir eine verlässliche Datengrundlage. Die Drohnenvermessung von Riwa hat uns dafür präzise und aktuelle Informationen geliefert – eine wertvolle Basis, um die weiteren Planungen fundiert und zukunftsorientiert voranzubringen.“

Weitere Informationen unter www.riwa.de

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