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Wie lassen sich komplexe Datenanalysen per Sprache steuern?

Disy leitet das neue KI-Projekt Inspire-KA zur barrierearmen Datenanalyse.

Im Projekt Inspire-KA wird eine KI-gestützte Plattform entwickelt, mit der sich Datenanalysen per Spracheingabe steuern lassen. Bild: Mer_Studio – stock.adobe.com

Im Forschungsprojekt Inspire-KA entwickeln Disy Informationssysteme, Bytefabrik.AI und das FZI Forschungszentrum Informatik eine innovative Analyseplattform, mit der sich komplexe Datenanalysen per Spracheingabe steuern lassen. Ziel ist es, datenbasierte Entscheidungen auch dort zu ermöglichen, wo IT-Know-how oder Personalressourcen fehlen – etwa in kleineren Kommunen oder mittelständischen Unternehmen.

Sprachgesteuerte Datenanalysen für alle ermöglichen

Daten sind ein Schlüssel zur Lösung zentraler Zukunftsfragen wie Klimaschutz, Energiemanagement oder resiliente Stadtentwicklung. Vielerorts bleiben sie jedoch ungenutzt, weil Fachleute nur eingeschränkten Zugang zu leistungsfähigen Analysetools haben. Genau hier setzt das neue Forschungsprojekt Inspire-KA an. „Unsere Vision ist es, ein barrierearmes System zu entwickeln, das auch Nicht-Informatiker:innen befähigt, sicher, transparent und effizient mit Daten zu arbeiten“, erklärt Dr. Andreas Abecker, Leiter Forschung und Innovation bei der Disy Informationssysteme GmbH. „Wir wollen komplexe Datenanalysen über natürliche Sprache zugänglich machen – damit Fachleute ohne Programmierkenntnisse datenbasierte Entscheidungen treffen können.“

Geprüfte Datenpipelines statt direkter KI-Antworten

Im Zentrum steht die Entwicklung einer KI-gestützten Analyseplattform, die Sprachmodelle nicht zur direkten Datenabfrage, sondern zur Erstellung geprüfter Daten-Pipelines nutzt. Das sorgt für Datensicherheit, vermeidet Fehlinformationen durch sogenannte „Halluzinationen“ und ermöglicht die vollständige Nachverfolgbarkeit der Analyseschritte. So wird die Komplexität datengetriebener Auswertungen spürbar reduziert – und das Potenzial vorhandener Daten kann besser genutzt werden.

Praxisnahe Pilotanwendungen als Innovationsmotor

Die Entwicklung von Inspire-KA ist praxisorientiert und erfolgt entlang konkreter Anwendungsszenarien, die unterschiedliche Anforderungen an Datenverarbeitung und Analyse abbilden. So sollen beispielsweise kommunale Geodaten zu Stadtklima, Luftqualität oder urbanen Hitzeinseln nutzbar gemacht werden, um Maßnahmen zur Klimaanpassung und Stadtentwicklung gezielter planen zu können.

Auch im Energiemanagement eröffnet das Projekt neue Perspektiven: Zeitlich und räumlich verortete Daten auf Quartiersebene liefern wichtige Hinweise zur Energieeffizienz und sollen mithilfe intelligenter Analysen zur Identifikation bislang ungenutzter Einsparpotenziale beitragen. In industriellen Anwendungsfeldern steht die Prozessüberwachung im Fokus: Durch den Einsatz standardisierter IoT-Protokolle und KI-gestützter Anomalieerkennung lassen sich Produktionsprozesse in Echtzeit analysieren und optimieren. Diese Pilotanwendungen veranschaulichen den interdisziplinären Ansatz von Inspire-KA und zeigen konkret, wie KI-Innovationen helfen können, gesellschaftliche Herausforderungen datenbasiert zu bewältigen.

Baden-Württemberg als Innovationsstandort im Fokus

Inspire-KA zeigt aber auch, welches Innovationspotenzial in Baden-Württemberg steckt: Durch die Weiterentwicklung moderner KI-Technologien wie großer Sprachmodelle lassen sich bewährte Analysewerkzeuge wie Disy Cadenza um sprachbasierte Analysefunktionen ergänzen. So eröffnen sich neue Möglichkeiten für die interaktive Datenanalyse – intuitiv, sprachbasiert und barrierearm. Das Projekt stärkt damit nicht nur die technologische Basis eines erfolgreichen Softwareprodukts, sondern leistet auch einen Beitrag zur digitalen Souveränität und Innovationskraft des Landes.

Alle Projektpartner sind in Baden-Württemberg ansässig und bringen komplementäre Kompetenzen ein. Sie entwickeln gemeinsam neue Ansätze, um Fachleuten ohne IT-Vorkenntnisse die selbstständige Analyse und fundierte Nutzung von Daten zu ermöglichen – ein echter Innovationssprung für Verwaltung, Wirtschaft und Industrie.

Inspire-KA steht damit exemplarisch für praxisnahe Spitzenforschung „Made in Baden-Württemberg“ – mit Innovationskraft über die Landesgrenzen hinaus.

Weitere Informationen unter www.disy.net

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