Wie können Kommunen dem Risiko durch Starkregen besser begegnen? Im vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geförderten Projekt „Urban Flood Resilience – Smart Tools“ (Florest) wurde eine Gesamtlösung entwickelt, die moderne Technologien und eine zentrale Datenplattform mit entscheidungsunterstützenden Visualisierungen kombiniert. Im Zentrum der Lösung steht die Datenanalyse-Software Disy Cadenza.
Digitale Starkregenvorsorge als zentrale Landeslösung denken
„In Florest haben wir gezeigt, dass eine praxisnahe, digitale Starkregenvorsorge mit partizipativen Ansätzen technisch machbar ist“, sagt Dr. Andreas Abecker, Leiter Forschung und Innovation bei Disy Informationssysteme GmbH. „Eine zentrale Landeslösung ist für ein kommunales Thema wie die Starkregenvorsorge sinnvoll, weil vielen Kommunen IT-Infrastruktur und Betriebskompetenz für eine eigene Datenplattform fehlen. Wenn wir resilienter werden wollen, müssen wir Kompetenzen bündeln und kommunale Flickenteppiche vermeiden.“
Lokale Daten erfassen mit Technik, App und Bürgerwissen
Eine zentrale Herausforderung der Starkregenvorsorge ist der Mangel an präzisen Daten über kleinräumige Oberflächenstrukturen. Genau hier setzt Florest an: Mit modernen Technologien wie Drohnen, KI-gestützter Fließsimulation und einer Smartapp wurde ein modularer Werkzeugkasten geschaffen. Damit können Kommunen sehr präzise kleinräumige Oberflächenstrukturen und potenzielle Gefahrenstellen effizient erfassen – auch großräumig und unter Mitwirkung der Bürger. Die vom Umweltcampus Birkenfeld entwickelte App ermöglicht strukturiertes Melden von Engstellen, Treibgut oder verstopften Durchlässen. Die Hinweise fließen direkt in Analysen ein – eine wertvolle Ergänzung der amtlichen Datengrundlage durch lokales Wissen.
Daten konsistent bereitstellen im Florest Geo Data Warehouse
Damit die Vielzahl der verwendeten Datenquellen systematisch genutzt werden kann, wurde von Disy das Florest Geo Data Warehouse (GDW) aufgebaut. Es verknüpft unterschiedlichste Quellen – von Geobasisdaten über Drohnenaufnahmen bis hin zu Bürgerbeiträgen aus der Smartapp – und sorgt durch einheitliche Georeferenzierung und semantische Standards für Qualität und Vergleichbarkeit in der heterogenen Datenlandschaft. Das GDW fungiert als zentrale Datendrehscheibe für alle Projektbeteiligten und potenziell auch für den späteren landesweiten Einsatz. Damit können Kommunen, Ingenieurbüros oder Behörden auf eine konsistente Datenbasis für Bewertung, Planung und Kommunikation zugreifen.
Disy Cadenza als Schlüsselwerkzeug der datengestützten Starkregenvorsorge
Basierend auf dem GDW ermöglicht Disy Cadenza leistungsstarke, benutzerfreundliche Analysen sowie anschauliche Visualisierungen, so der Hersteller. Gefährdungskarten, Fließwege, Maßnahmenlisten oder Aufwand-Nutzen-Priorisierungen lassen sich in interaktiven Dashboards mit Tabellen, Kartenansichten oder 3D-Darstellungen zielgruppengerecht aufbereiten. Mit einem differenzierten Rollen- und Rechtemanagement können spezifische Informationsbedarfe von Verwaltung, Politik oder Öffentlichkeit adressiert werden. So entsteht eine fundierte Entscheidungsgrundlage, die sich flexibel an den Bedarf der jeweiligen Nutzergruppe anpassen lässt.
Weitere Informationen unter www.disy.net