Wissenschaft & Forschung

20 Jahre Nawi Graz: Kooperation als Erfolgsrezept

Die TU Graz und Universität Graz arbeiten in naturwissenschaftlicher Forschung und Lehre seit 2004 höchst erfolgreich zusammen.

Feiern das 20-jährige Jubiläum (v.l.n.r.): Joachim Reidl (Vizerektor für Forschung der Universität Graz), Martin Polaschek (Bundeminister für Bildung, Wissenschaft und Forschung), Andrea Höglinger (Vizerektorin für Forschung der TU Graz), Barbara Eibinger-Miedl (Steirische Landesrätin für Wissenschaft und Forschung), Peter Riedler (Rektor der Universität Graz), Horst Bischof (Rektor der TU Graz). Bild: Lunghammer / Nawi Graz

Mit zukunftsweisenden Projekten wie dem Graz Center of Physics und dem geplanten Nawi Graz Geozentrum wird der Weg der naturwissenschaftlichen Zusammenarbeit von der TU Graz und der Universität Graz konsequent fortgesetzt.

TU Graz und Universität Graz kooperieren seit 20 Jahren

Vor 20 Jahren haben die Universität Graz und die TU Graz die strategische Kooperation Nawi Graz gegründet, um die naturwissenschaftliche Forschung und die Studien in den Geowissenschaften, Physik, Chemie, Biowissenschaften und Mathematik zusammenzuführen. Nawi Graz hat nicht nur Doppelstrukturen beseitigt und Synergieeffekte genutzt, sondern auch einzigartige Projekte wie den Bau des Graz Center of Physics ermöglicht. Das 20-jährige Jubiläum dieser österreichweit einzigartigen Kooperation feierten über 200 geladene Gäste an der TU Graz. Unter den Gästen waren, nebst Bundesminister Martin Polaschek und der steirischen Wissenschafts-Landesrätin Barbara Eibinger-Miedl, die beiden Gründerväter von Nawi Graz, Hans Sünkel und Alfred Gutschelhofer sowie Universitätsmitarbeitende aller Bereiche und Studierende der Nawi Graz-Kooperationsfächer.

Disziplinübergreifende Forschung und Lehre

„Seit 20 Jahren ist Nawi Graz eine beeindruckende Erfolgsgeschichte. Was einst als Vision begann, prägt heute nachhaltig unseren Wissenschafts- und Innovationsstandort. In diesen zwei Jahrzehnten hat sich Graz im Bereich der Naturwissenschaften eine internationale Strahlkraft und einen exzellenten Ruf erarbeitet. Der Schlüssel zum Erfolg liegt dabei in der disziplinübergreifenden Forschung und Lehre sowie in der optimalen Nutzung der Stärken beider Universitäten“, betont TU Graz-Rektor Horst Bischof. „Diesen erfolgreichen Weg werden wir auch in Zukunft fortsetzen.“

„Heute beweist der Erfolg von Nawi Graz, dass es nicht nur richtig war, auf Kooperation statt Wettbewerb zu setzen, sondern vor allem eines war: sehr zukunftsorientiert und klug! Gemeinsam haben wir nicht nur die Betreuung von Studierenden verbessert, Forschungsinfrastruktur effizient genutzt oder gemeinsame Forschungsprojekte auf den Weg gebracht. Dieser Schulterschluss beider Universitäten ermöglicht vor allem auch visionäre Projekte wie das Graz Center of Physics, das gerade entsteht und ab 2030 ein Zentrum für interdisziplinäre Forschung und die Förderung junger Talente sein wird,“ sieht Peter Riedler, Rektor der Universität Graz, die langjährige Zusammenarbeit zwischen Uni Graz und TU Graz bestätigt.

Gemeinsam forschen und gezielt investieren

Erfolgreiche Forschung benötigt die erforderlichen Geräte und Labore, und Nawi Graz fördert daher kooperativ genutzte Forschungsinfrastruktur. Aktuell wird in 28 Central Labs (Central Labs bündeln thematisch in einem Zusammenhang stehende Geräte an einem Ort) und Core Facilities (einzelne Großgeräte, die mehrere Forschungsgruppen benötigen) nach internationalen Maßstäben geforscht, rund 160 Geräte wurden für die partnerschaftliche Nutzung angeschafft. Das gemeinsame Engagement schlägt sich auch in erfolgreichen Projekteinwerbungen nieder: Die an der Kooperation Nawi Graz beteiligten 36 Institute warben im Jahr 2023 gemeinsam 34,6 Millionen Euro an Drittmitteln ein, das entspricht einem Plus von rund 120 Prozent seit 2006.

Synergien in der Lehre

Gemeinsame Studien bildeten die Erfolgsbasis: in den Kooperationsfächern bietet Nawi Graz mittlerweile 22 Studien in Biosciences, Chemistry, Earth, Space and Environmental Science, Mathematics und Physics in Union an, davon sechs Bachelor- und 16 Masterstudiengänge sowie eine gemeinsame Doktoratsausbildung. Rund 5.000 Studierende nutzen dieses breite Spektrum.

Gemeinsamer Weg in die Zukunft

Der Verbund von Nawi Graz gilt als österreichweites Vorzeigeprojekt und zeigt, wie der Schulterschluss zwischen zwei Universitäten – trotz unterschiedlicher Organisationsstrukturen – funktionieren kann. Mit dem Bau des Graz Center of Physics (GCP) wurde die Kooperation nun auf ein neues Level gehoben: Im Juni 2024 erfolgte der Spatenstich dieses interuniversitären Zentrums, das ab 2030 die Physik-Institute von TU Graz und Uni Graz räumlich vereint. Das Graz Center of Physics gehört zu den größten Universitätsbauprojekten in Österreich. Neben dem GCP, das derzeit am Campus Uni Graz entsteht, werden in Zukunft auch vier weitere Institute von TU Graz und Uni Graz im Nawi Graz Geozentrum (geplant am TU Graz-Campus Inffeldgasse) noch enger miteinander kooperieren. In diesem Zentrum sollen Synergien aus Geologie und Geotechnik bestmöglich genutzt werden.

Weitere Informationen unter www.tugraz.at

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