Unternehmen & Branchen, Intergeo

Weniger ist mehr – manchmal

Die Intergeo 2024 ging gestern zu Ende, die Herausforderungen bleiben. Und die heißen unter anderem: Die Datenflut bewältigen und Nachwuchs gewinnen. 

Quo vadis Datenmanagement? Bild: Hinte Expo und Conference GmbH

Gestern ging die Intergeo 2024 in Stuttgart zu Ende. Drei Tage Messe, Kongress und Netzwerk liegen hinter den 579 Ausstellern und über 17.000 Besuchern aus 121 Ländern“, wie es die Verantwortlichen in Zahlen zusammenfassen. Laut Prof. Dr. Rudolf Staiger, Präsident des DVW e. V., Gesellschaft für Geodäsie, Geoinformation und Landmanagement zeigten diese Zahlen, dass mit der Intergeo wichtige Werkzeuge für zentrale gesellschaftliche Aufgabenstellungen präsentiert würden. Im Zentrum standen laut der Intergeo „innovative Lösungen für zentrale Herausforderungen“ des Klimawandels und einer nachhaltigen Landnutzung. Hierzu zählten unter anderem digitale Zwillinge und die künstliche Intelligenz (KI), aber auch jede Menge Hardware – von Drohnen über neueste Laserscanner bis zu Robotern.

Von der enormen Datenflut zu validen Ergebnissen kommen

In Summe klingt das nach viel Technik und damit verbunden nach mehr Daten. Denn all diese Lösungen zur vermeintlichen Bewältigung der wachsenden Herausforderungen von Städten und Kommunen, aber auch Unternehmen produzieren eine immense Datenflut. Und diese Daten nehmen weiter zu. Nach Aussagen des Statistik-Portals Statista wachsen die weltweit erstellten und replizierten Daten auf rund 284 Zettabyte bis ins Jahr 2027. Diese enorme Datenflut gilt es zu bewältigen, um valide Informationen und letztendlich Ergebnisse zu gewinnen. Ein Knackpunkt, wie es Dr. Benjamin Schnitzer, Sales Manager, Hexagon Safety, Infrastructure and Geospatial, mit Blick auf die Intergeo umschreibt. Das heißt, die Geo-IT-Branche präsentiert immer neue Hard- und Softwarelösungen, die Daten produzierten. Die dafür notwendigen Tools und Lösungen zur Datenauswertung und Interpretation sucht man an manchen Stellen vergeblich. Nicht umsonst setzt Hexagon auf KI-gestützte Lösungen zur Datenauswertung. „Anwendungen wie Verkehrsmanagement, Energieverteilung, Abfallmanagement und öffentliche Sicherheit profitieren von KI-gesteuerten Systemen, die Muster und Trends erkennen, Optimierungen vorschlagen und potenzielle Probleme frühzeitig identifizieren“, so Dr. B. Schnitzer.

Die wichtige Rolle des Nachwuchses und des Bewegtbildes

Dies ist sicher ein richtiger Weg, denn ohne eine professionelle Datenauswertung laufen Unternehmen, aber auch Städte in das Risiko keine oder nicht die richtigen Schlüsse aus Daten zu ziehen und schlussendlich falsche Entscheidungen zu treffen. Das wiederum setzt Datenexperten voraus, die sich mit der Materie auskennen und den Gesamtprozess des Datenmanagements auch beherrschen. In diesem Zuge kommt dem Nachwuchs eine wichtige Rolle zu, um die Weichen für die Zukunft in diesem Bereich zu stellen. Christiane Salbach, Geschäftsfühererin DVW GmbH, erwähnt in diesem Kontext den Intergeo School Day und führt an: „Mit dem Intergeo School Day schaffen wir einen niederschwelligen Zugang zur Geo-IT für junge Menschen und verdeutlichen gleichzeitig, dass Geo-IT-Anwendungen essenziell sind, um den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen.“

Außerdem verweist C. Salbach auf einen weiteren Aspekt der Intergeo, um mehr Transparenz und schlussendlich weniger Komplexität zu erzielen, wenn sie sagt: „Die Intergeo zeigt in den letzten Jahren verstärkt, dass die Visualisierung von Prozessen über Bewegtbild mehr als ein Trend in der Geo-IT-Welt ist.“ Und sie resümiert: „Denn ein Bild sagt mehr als tausend Worte und macht komplexe Systeme und Prozesse auch für Nicht-Experten anschaulicher und begreifbarer.“ Und darum geht es letztendlich in der Geo-IT-Branche: Die digitale Welt mit ihren Möglichkeiten in Wert zu setzen für die Herausforderungen von heute und morgen. In diesem Zuge ist manchmal weniger mehr.

Die kommende Intergeo öffnet vom 7. bis 9. Oktober 2025 wieder ihre Türen. Dann in Frankfurt am Main.

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