Von den Daten als Schlüssel spricht ein Werbeslogan – zu lesen war das Ganze im Rahmen der Intergeo 2024 in Stuttgart. Damit dieser Schlüssel im übertragenen Sinne auch passt, sind indes mehr Überlegungen anzustellen. Mit Blick auf die Datenwelt heißt das: Wachsende und heterogene Datenmengen brauchen ein professionelles Datenmanagement. Ein Thema, mit dem nicht wenige Unternehmen, aber auch Städte und Kommunen so ihre liebe Mühe haben. Dort herrscht noch immer das "Shit-in-Shit-out"-Prinzip vor. Gemeint ist damit, dass ein schlechter analoger Prozess in einen digitalen Prozess überführt meist in einem schlechten digitalen Prozess endet. Im Umkehrschluss müssen sich Organisationen im Vorfeld darüber Gedanken machen, was sie mit ihren Daten und der Digitalisierung überhaupt erreichen möchten. Ein Umstand, der auch in der Geo-IT-Welt stärker berücksichtigt werden sollte.
Teamwork im Datenmanagement
Helfen kann der Verbund von Technik und Mensch oder wie es Peter Rummel, Director of Infrastructure Policy Advancement (Europe), Bentley Systems, umschreibt: „Wer als Organisation ein zukunftsweisendes Datenmanagement aufbauen möchte, der braucht das Teamwork aus Digitalisierung, künstlicher Intelligenz und den Menschen.“ Diese Tatsache scheint umso wichtiger vor dem Hintergrund einer Geo-IT-Welt mit einer wachsenden Lösungsvielfalt für die drängenden Probleme unserer Zeit. Und die fangen bei den Mobilitätsherausforderungen an und hören bei der Energieversorgung oder dem Bauen und Wohnen noch nicht auf. Die Intergeo in Stuttgart bot zu all den Fragen im urbanen und ländlichen Raum für Unternehmen und Verwaltungen auch am zweiten Tag jede Menge Lösungen. Die damit verknüpften sowie erhobenen Daten gilt es für schlüssige Konzepte zu nutzen.
Den Knackpunkt mit Daten und deren Management fasst P. Rummel wie folgt zusammen: „Im Grunde stehen alle Unternehmen, aber auch Verwaltungen und damit Städte vor der Herausforderung, aus Daten die richtigen Schlüsse zu ziehen, um schlussendlich zu validen Aussagen zu gelangen. Hierzu ist ein professionelles Datenmanagement unerlässlich.“
Klein anfangen – mit dem entsprechenden Mindset
Ein solches spielt beispielsweise bei der Integration digitaler Zwillinge und dem Arbeiten mit selbigen eine entscheidende Rolle. Gleichfalls geht es im Umgang mit Digital-Twin-Lösungen nach Jens Sauer, Product Manager, Bentley Systems zunächst um einen Ansatz nach dem Motto: Keep it simple, stupid. J. Sauer konkretisiert das wie folgt: „Damit digitale Zwillinge in städtischen Prozessen und Projekten einfacher eingeführt werden können, ist es wichtig, klein anzufangen. Danach Schritt für Schritt weiter zu skalieren, um den digitalen Zwilling wachsen zu lassen.“ Leider haben das hierzulande längst nicht alle Unternehmen, Städte und Kommunen verstanden. Sei es aufgrund zu groß angelegter Projekte oder mangels des dafür notwendigen Verständnisses im Umgang mit einzuführenden Digitalen-Zwillings-Projekten. Product Manager J. Sauer resümiert in diesem Kontext, „dass es ein entsprechendes Mindset im Umgang mit der Digitalisierung in Gänze braucht, inklusive notwendiger Schulungen“.
Daran zeigt sich, wie wichtig ein professionelles Datenmanagement sowie das Grundverständnis im Umgang mit digitalen Lösungen und Prozessen ist. Nur mit diesen Grundüberlegungen können Daten zum Schlüssel des Erfolgs werden – ob in Unternehmen, in Städten und Kommunen sowie letztendlich für die Menschen.