Der Verband Deutscher Vermessungsingenieure (VDV) würdigt mit dem Goldenen Lot die souveräne und klare Geisteshaltung von Margot Käßmann, ihr Eintreten für einen respektvollen Umgang miteinander ebenso wie ihre Zivilcourage und ihr stetiges Plädoyer für Ethik und Werte.
Goldenes Lot an Theologin
Mit dem Goldenen Lot werden einmal pro Jahr Persönlichkeiten gewürdigt, die zu einer gesellschaftlichen Debatte im Sinne von Technikrelevanz beitragen. In diesem Jahr lag der besondere Fokus der Preisverleihung auf der Ethik und Verantwortung der Ingenieure.
VDV-Präsident Grunau: „Zu oft fragte man, was wir dürfen, nachdem wir es konnten. Wir sollten aber wissen, was wir dürfen, bevor wir es können. Die Nominierung der Theologin Dr. Margot Käßmann für das Goldene Lot steht dafür, diesen Anspruch an die Ingenieure verstärkt zu thematisieren.“
An der Galaveranstaltung im Kristallsaal der Koelnmesse nahmen auch ehemalige Preisträger des Goldenen Lots teil und berichteten im Laufe des Abends über ihre aktuellen Aktivitäten.
Preisträgerin Käßmann
Käßmann ist eine evangelisch-lutherische Theologin und Pfarrerin und hatte viele kirchlichen Leitungsfunktionen inne. Sie war unter anderem Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentages, Landesbischöfin der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannover und Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland. Käßmann verfügt über eine einzigartige Glaubwürdigkeit in der Öffentlichkeit. Sie verkörpert den Typus der modernen Frau der Nachkriegsgeneration, die gleich mehrere gesellschaftliche Schranken überwinden konnte: Als Kind von Nicht-Akademikern machte sie Abitur, studierte Theologie, wurde als verheiratete Mutter Pfarrerin, konnte trotz vier Kindern Beruf und kirchliche Karriere verbinden und blieb Bischöfin trotz Scheidung. Die Art, wie sie, unter Paparazzi-Druck wie sonst nur Menschen aus dem Showbusiness, auf ein Verkehrsdelikt reagierte, brachte ihr höchsten Respekt ein und verhinderte nicht, dass ihr Name wiederum ins Spiel gebracht wurde, als nach Joachim Gauck eine geeignete Kandidatin für das Bundespräsidentenamt gesucht wurde. Ihr Credo ist ein Satz von Arno Pötzsch: „Du kannst nicht tiefer fallen als in Gottes Hand.“
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