Öffentliche Geodaten

Starkregen- und Hochwasseranalyse für Braunschweig im 3D-Stadtmodell

Eine Starkregen- und Hochwasseranalyse für Braunschweig kann jetzt im 3D-Stadtmodell abgebildet werden.

Die Simulation im 3D-Stadtmodell gibt Auskunft, mit welchen Überflutungen bei Starkregen gerechnet werden muss. Bild: Stadt Braunschweig

Seit Ende vergangenen Jahres liegt für Braunschweig eine modellierte und kartographisch dargestellte gesamtstädtische Starkregenanalyse vor. Am 22. Juni dieses Jahres erlebte Braunschweig in großen Teilen des Stadtgebietes einen Starkregen, bei dem in einer Stunde mehr als 80 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fielen. Die Stadtverwaltung bat die Bürger, Fotos einzureichen, um die im Jahr 2022 erstellte Starkregensimulation zu evaluieren. Der Abgleich der Fotos mit den berechneten Überflutungen ergab eine hohe Übereinstimmung. Die Simulation gibt also zuverlässig Auskunft, mit welchen Überflutungen bei Starkregen gerechnet werden muss, auch in Bereichen, die am 22. Juni weniger betroffen waren.

Starkregen- und Hochwasseranalyse für Braunschweig im 3D-Stadtmodell

Um die Simulationsergebnisse anschaulich darzustellen, sind diese Daten jetzt in das 3D-Stadtmodell übernommen worden. Gleiches gilt für die Darstellung der Hochwasserrisikokarten des Hochwasserschutzkonzepts. Insgesamt können folgende Analysen betrachtet werden: intensiver Starkregen (Starkregenindex 4-5), außergewöhnlicher (7) und extremer Starkregen (10). In der Kategorie Hochwasser sind die Ereignisse HQ 20, 100 und „extrem“ dargestellt.

So werden im Zusammenspiel mit den 3D-Daten des Stadtmodells mögliche Gefahren durch Starkregen und Flusshochwasser für Bürger noch anschaulicher und verständlicher vermittelt. Ziel ist es, die Bevölkerung für mögliche Gefahren und Risiken zu sensibilisieren und auch eine Datengrundlage zur Selbstvorsorge bereitzustellen.

Die Vorteile der 3D-Präsentation:

  • Darstellung der Gefährdung durch Starkregen und Hochwasser in direktem Bezug zum Geländeverlauf (auf Basis des digitalen Geländemodells), sowie zu den Gebäuden der Stadt,
  • bessere Wiedererkennung der potenziellen Gefahrenstellen,
  • Ereignisse können durch die „Splittingfunktion“ im Stadtmodell direkt miteinander verglichen werden,
  • bessere Informationsbasis für bauende Wirtschaftszweige.

Zusätzlich hat die die Abteilung Geoinformation der Stadtverwaltung Sensordaten der Wasserpegelmessstellen integriert. Die Vernetzung von Daten aus verschiedenen Quellen und Systemen ist eine erste Stufe beim Aufbau einer urbanen Datenplattform als Grundlage für einen digitalen Basiszwilling der Stadt. Mit den Wasserthemen wurden die ersten Umweltdatensätze in das 3D-Stadtmodell integriert. In Zusammenarbeit mit dem Fachbereiche Umwelt sollen zukünftig weitere Datensätze folgen.

Weitere Informationen unter www.braunschweig.de

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