Wissenschaft & Forschung

Zwei neue Galileo- Satelliten im Orbit

Am 11. September 2015 schickte die europäische Kommission zusammen mit der ESA zwei weitere Galileo-Satelliten, „Alba“ und „Oriana“, auf die Reise in den Orbit. Mit einer russischen Sojus-Rakete starteten die beiden Satelliten vom europäischen Weltraumbahnhof im südamerikanischen Kourou ins All.

 

Start der Sojus-Rakete mit den Galileo-Satelliten. Bild: ESA/Manuel Pedoussaut, 2015

Etwas mehr als drei Stunden dauerte der Flug bis die Satelliten auf ihrem Zielorbit im MEO (Medium Earth Orbit) auf einer Höhe von 23.222 Kilometern ausgesetzt werden konnten. Sind die Satelliten einmal im Zielorbit von der Sojus-Fregatte ausgesetzt worden, entfalten sich die Solarpaneele, über die sie versorgt werden. Von da an benötigen sie jeweils 14 Stunden um die Erde einmal zu umrunden. Namenspatronen der Satelliten sind auch dieses Mal wieder zwei der Mädchen und Jungen, die im Jahr 2011 den Galileo-Malwettbewerb der Europäischen Kommission gewonnen haben.

Unmittelbar nach dem Start befinden sich „Alba“ und „Oriana“ in der LEOP Phase (Launch and Early Operation Phase). Durchgeführt wird diese Phase von einem auf LEOP spezialisierten Kontrollzentrum, dem ESOC in Darmstadt. Dort werden verschiedene Tests durchgeführt, welche die Komponenten der Satelliten auf volle Funktionsfähigkeit überprüfen und verschiedene andere Parameter überwachen. Nach etwa fünf bis zehn Tagen ist die LEOP Phase abgeschlossen, und es kann eine abschließende Übergabe, das Command and Control Hand-Over, zum finalen Satellitenbetreiber, dem Galileo Kontrollzentrum in Oberpfaffenhofen, stattfinden. Aufgabe des Expertenteams der DLR GfR mbH im Galileo Kontrollzentrum ist es dann, verschiedene Checkouts aller Systeme durchzuführen und die Satelliten durch Manöver schließlich in ihre finale Position zu bringen.

Mit zehn Satelliten im Orbit wird das Galileo Kontrollzentrum zum größten Navigationssatelliten-Betreiber in ganz Europa. Kein weiteres europäisches Kontrollzentrum hat Verantwortung für mehr Satelliten der gleichen Mission – eine Herausforderung für die die DLR GfR mbH aber bestens vorbereitet ist. Bereits im August 2014 konnte die DLR GfR mbH erfolgreich unter Beweis stellen, dass sie auch hochanspruchsvolle Aufgaben wie die Optimierung der Bahnen der beiden Satelliten die durch einen Defekt an der Trägerrakete nicht im richtigen Orbit ausgesetzt wurden, beherrschen kann.

Weitere Informationen unter http://www.dlr.de


Keywords: GIS, Geoinformation, Geo, Geoinformatik, GI, Galileo, DLR, Satellit