Nachdem sich seit den 1980er-Jahren die GIS-Welt einhergehend mit immer besseren Geodatenangeboten von einer Spezialisten-Angelegenheit in eine breite Anwendung entwickelt hat, scheint dieser Prozess zu stocken. In den letzten Jahren stellt der Autor eine immer größer werdende Diskrepanz zwischen den auf Smartphones und Tablets sozialisierten Digital Natives und der klassischen Bedienung und dem Datenmanagement gängiger GIS-Produkte fest. Hier werden zwei Nutzergruppen unter­schieden. Denjenigen, die GIS als Technologiespezialisten im Rahmen ihrer Aufgaben täglich nutzen (Geodatenmanager, GIS-­Manager, etc.) stehen Gelegenheitsnutzern gegenüber, für die GIS ein Werkzeug unter vielen ist (Ingenieure der Raumwissenschaf­ten, Naturwissenschaftler etc.). Letztere stehen im Fokus dieses Beitrags. Diese Nutzergruppe hat im Rahmen ihrer GIS-Ausbildung zunehmend Probleme, Datenhaltungskonzepte und die entsprechenden Hintergründe zu verstehen, da diese IT-Schicht in den moder­nen Apps vom Nutzer getrennt ist. Um alte monolithische Konzepte in die App-Welt zu transferieren, machen Hersteller zudem „Klimmzüge“, die wenig hilfreiche Medien- und Anwendungsbrüche verursachen. Beides birgt aus Sicht des Autors die Gefahr, dass die GIS-Branche sich wieder zu der Spezialisten-Welt der späten 1980er-Jahre zurückentwickelt.