„Lage, Lage, Lage“. So lautet die reflexartige Standardantwort auf die Frage, warum der Altbau im innenstadtnahen Wohnviertel zu einem horrenden Preis vermietet werden kann, während eine Immobilie mit annähernd gleicher Bausubstanz direkt an der lauten Straßenkreuzung noch lange auf einen zahlungskräftigen Bewohner warten wird. Doch die Erklärung reicht nicht aus. Den Standort als alleinigen Grund für „Wohl und Wehe“ anzuführen, würde bedeuten, die Existenz beeinflussender Marktdaten und menschlicher Motive zu ignorieren – oder einfach nicht zu kennen. Sicher, manchmal reicht auch ein kleiner Zettel an der nächsten Laterne, und man hat seine Mieter. Aber das ist Zufall.

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Geomarketing kann einen „Ort der Handlung“ in seinem Beziehungsgeflecht aus Sozialstruktur, Mobilitätsverhalten, Konsumgewohnheit und Mediennutzung analysieren, damit anschließend konkrete Marketing- und Vertriebsmaßnahmen eingeleitet werden können. Ob in der Immobilienwirtschaft, im Handel, bei Banken und Versicherungen oder in der Medienplanung – Geomarketing im Jahr 2014 ist eine leistungsfähige Branche mit effektiven Produkten und Dienstleistungen. So ermöglicht die zunehmende Verknüpfung vorhandener Informationen in Unternehmen mit kommunalen, postalischen und – vermehrt – speziell zugeschnittenen kleinsträumlichen Bezugssystemen immer detailliertere und zielgruppengenauere Analyseergebnisse.
Durch die Integration hochwertiger Untersuchungsergebnisse aus benachbarten Disziplinen wie der quantitativen und qualitativen Markt- und Sozialforschung wird eine noch bessere „Verwertung“ in den Vertriebs- und Kommunikationskanälen einzelner Unternehmen erzielt. Mit der Option, marketingrelevante Daten „on demand“ abzurufen, lassen sich Standortprofile in Einzelfallentscheidungen komfortabel und preisgünstig in „Eigenregie“ erstellen. Zur Analyse und Planung großräumiger Filialnetze sind dagegen komplexere Untersuchungen mit entsprechend höherem personellem und finanziellen Aufwand nötig.