Artikelarchiv

Seite drucken

EIN GIS-BASIERTES MODELL ZUR BERECHNUNG VON JAHRESZEITLICH UND RÄUMLICH VARIIERENDEM, THEORETISCHEM WASSERKRAFTPOTENZIAL

Eva Haslauer

Um das theoretisch verfügbare Wasserkraftpotenzial zu erfassen, einen künftig möglichen Ausbau abzuschätzen und bei Bedarf Unterstützung bei Standortentscheidungen zu leisten, wird hier ein Modell vorgestellt, das als Ergebnis das theoretische Potenzial an Wasserkraft für ein Untersuchungsgebiet (Bundesland Salzburg, Österreich) berechnet. Das Modell berücksichtigt die Einflussfaktoren Topographie, Abfluss, Niederschlag, Temperatur, Verdunstung und Retention im Boden bzw. im Schnee.
Zur Ermittlung des Oberflächenabflusses unter Einbeziehung von Temperatur und Niederschlag wird das Snowmelt-Runoff-Modell von Martinec & Rango (Martinec 1975) adaptiert, wobei zusätzlich zu diesem Ansatz die Verdunstung als reduzierender Faktor über den Ansatz von Wendling (1975, zit. nach Schulla 1997) modelliert wird. Wendling berücksichtigt in seinem Ansatz tägliche Werte der Globalstrahlung sowie der Temperatur zur Abschätzung der täglichen potenziellen Verdunstungsmenge.
Die Abschätzung des Wasserkraftpotenzials erfolgt über die Berechnung der potenziellen Lageenergie des Wassers. Die Eingangsparameter dafür sind die Wassermasse, die Erdbeschleunigung und die zu überwindende Höhendifferenz. Das Modell, angewendet auf das Bundesland Salzburg, arbeitet mit einer räumlichen Auflösung von 250 m und liefert als Ergebnisse zum einen monatliche Flächenpotenziale, also die theoretischen Obergrenzen des Wasserkraftpotenzials, als räumlich aufgelöste Datensätze sowie ein zeitlich und räumlich unabhängiges Modell zur Gewährleistung der Reproduzierbarkeit bei gleichzeitiger
Dokumentation.
Schlüsselwörter: Wasserkraftpotenzial, jahreszeitliche und geographische Varianz, unabhängiger Modellansatz

PDF herunterladenDownload PDF
Hier finden Sie mehr Informationen zum gis-Abonnement.