Artikelarchiv

Seite drucken

Augmented Reality als User-Interface der Zukunft

Jan Schlink

Die Technologie der erweiterten Realität, so die gängige deutsche Übersetzung für Augmented Reality, findet mit der zunehmenden Verbreitung von leistungsfähigen Smartphones, die über eine Kamera, große Displays und eine Internetverbindung verfügen, Eingang in den Alltag. Lange als Nischentechnologie für spezielle industrielle Verfahren betrachtet, löste die Technologie in den vergangenen zwei Jahren einen regelrechten Hype aus. Doch Augmented Reality (AR) ist mehr als ein Buzzword. Die Anreicherung der realen Welt mit kontextsensitiven, digitalen Inhalten wird die Art, wie wir in Zukunft Informationen suchen, verstehen und erleben, nachhaltig verändern. Willkommen in einer neuen, vielschichtigen Welt.

 

Artikelauszug / Extract:

Das erste Augmented Reality System (AR System) aus dem Jahre 1968, nachzulesen in dem Artikel „History of Mobile Augmented Reality“ von den Forschern des Christian Doppler Labors für mobile AR an der Technischen Universität Graz, zeigt noch sehr viel Maschine und ganz wenig Mensch. Im wahrsten Sinne des Wortes angeschlossen an einen riesigen Rechner mit geringer Leistung konnten die Wissenschaftler lediglich rudimentäre Grafiken in ihr Sichtfeld einblenden. Die Apparatur ist sehr komplex und der Forscher blickt durch eine Art Periskop in die reale Welt. Der ästhetische und funktionale Zugewinn steht noch in keinem Verhältnis zum immensen Aufwand.
Es ist ein weiter Weg von den ersten, kleinen Schritten bis hin zu einer intuitiven Benutzerschnittstelle, wie sie AR heute darstellt. Dass sie in die richtige Richtung gehen, steht inzwischen außer Frage. Denn spätestens seit 1997, ebenfalls nachzulesen in dem vorzüglichen historischen Abriss der Grazer, als Ronald Azuma an der Universität von North Carolina den Begriff „Augmented Reality“ prägt und die Technologie definiert und das Team um Steve Feiner und Blair MacIntyre das erste mobile AR System (Mars) präsentiert, wird nicht nur einem eingeweihten Kreis langsam klar, worum es bei AR wirklich geht: eine Revolution im Informationsdesign. Doch es ist ein großer Schritt von Laptop mit Auto-Batterie auf dem Rücken und Riesendatenhelm auf dem Kopf hin zu Arnold Schwarzeneggers cooler Sonnenbrille, die Daten über potenzielle Gegner einblendet. Und auch noch heute bleibt dieses Szenario den fiktiven Helden des Alltags vorbehalten.

PDF herunterladenDownload PDF
Hier finden Sie mehr Informationen zum gis-Abonnement.